die wahrheit: Walfänger und Vulkane

Buchmesse: Beim Wahrheitklub-Treffen spielten sich für immer unvergessliche Szenen ab.

Die folgende Mitteilung des Wahrheitklub-Vorstands darf nur von Vollmitgliedern gelesen werden. Nichtmitgliedern ist es strengstens untersagt, den Textinhalt zur Kenntnis zu nehmen.

Auch in diesem Jahr war die öffentliche Sitzung des Wahrheitklub-Vorstands wieder der absolute Höhepunkt der Frankfurter Buchmesse. Pünktlich um 14 Uhr am Samstag eröffneten der Vorstandsvorsitzende ©Tom, Exekutivorgan Corinna Stegemann und Exekutivvorstand Michael Ringel unter großem Jubel internationaler Schaulustiger und Medienvertreter und dem bedrohlichen Knurren des Laminators die Sitzung.

Besonders feierlich war die Verleihung des Preises für den diesjährigen Unterbring-Wettbewerb der Wahrheit. Zu Ehren des Messe-Gastlandes Island waren die Anwärter auf die begehrte Trophäe - eine ganze Flasche "Grand Duque dAlba" - von uns aufgerufen, den Satz "Wer auf Island zischt ein Bier, wird zur Elfe im Geysir" geschickt in einer Zeitung, einer Zeitschrift oder einem anderen Medium unterzubringen.

Viele wunderbare Einsendungen erreichten uns. Unter vielen anderen beglückten uns so wunderbare und illustre Medien, wie z. B. die Zeitschrift Sofa - Das Magazin für den Heidekreis, die Schorndorfer Nachrichten oder Lehrer NRW. Unser weiterer Dank gilt der Berliner Zeitung, der Redaktion von Perry Rhodan, dem Oktober Verlag Münster und der Fachzeitschrift Internet World Business.

Das Rennen machte letztendlich die sauwitzige ARD-Sendung "Lindenstraße", die den Satz in Folge 1.348 "Heim" (Sendedatum 2. Oktober 2011) in den Fernsehnachrichten eingebaut hatte. Der langjährige "Lindenstraße"-Autor Michael Meisheit nahm den Preis entgegen. Seine unfassbar ergreifende Dankesrede rührte viele zu Tränen und wird allen für immer in Erinnerung bleiben. Vor allem, weil zum ersten Mal in der Geschichte des Unterbring-Wettbewerbs die Große Ente "Grand Duque dAlba" von einer Flasche Mumm-Sekt vertreten wurde - der Vorstand hatte den Originalpreis schlicht im Hotel vergessen.

Zur Würdigung der Walfängerinsel Island sollte beim Wahrheitklub-Treffen ein großes Walfangen veranstaltet werden. Da es jedoch unmöglich war, die riesigen Tiere an den Sicherheitskräften der Messe vorbeizuschmuggeln, musste man sich schließlich mit drei Tüten Walnüssen begnügen. Jetzt wurden gleißendhelle Tischvulkane entzündet und unter großem Gejohle der Umstehenden wurden die Nüsse mit Walnusskanonen in die Menge gefeuert und von drei mutigen Mitspielern, die mit Trollaugen geblendet waren, in Wikingerhelmen aufgefangen.

Den fragwürdigen Sieg trug ein Herr namens Hannes Monsenstein davon, der mit vier Nüssen den größten Fang gemacht hatte. Es wird allerdings gemunkelt, er habe die Nüsse in betrügerischer Absicht einfach vom Boden aufgesammelt. Damit war die diesjährige Vorstandssitzung offiziell beendet. Niemand ist ernsthaft zu Schaden gekommen. Und wie immer gilt weiterhin die Wahrheit-Devise: "Ridentem dicere verum".

Die Wahrheit auf taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit. Sie hat den ©Tom. Und drei Grundsätze.

kari

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.