NSU plante Morde auch in Stuttgart

NEONAZIS Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt spähten Migranten in der baden-württembergischen Landeshauptstadt aus. Das Bundeskriminalamt geht von konkreten Anschlagsvorbereitungen aus

BERLIN taz | Die beiden Mörder des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, wollten auch in Stuttgart Migranten ermorden. Davon geht das Bundeskriminalamt (BKA) nach der Auswertung von Spuren aus. Danach mieteten sich die beiden Neonazis 2003 unter falschen Namen auf einem Campingplatz in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ein. In der Nähe des Nordbahnhofs spähten sie die Eigentümer eines türkischen Lebensmittelladens und eines türkischen Bistros aus. Das belegen Fotoaufnahmen, die Mundlos und Böhnhardt machten und die Ermittler im Brandschutt der letzten NSU-Wohnung in Zwickau fanden. Es gebe „keine begründbaren Zweifel“, dass „zwei mögliche spätere Anschlagsziele ausbaldowert worden sind“, heißt es in den entsprechenden Ermittlungsakten, die der taz vorliegen.

Zugleich weisen weitere Spuren nach Baden-Württemberg. Das NSU-Trio pflegte enge Beziehungen zu Neonazi-Freunden in Ludwigsburg. Eine Frau hat die jahrelangen Kontakte bestätigt.

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