Antiterror-Taskforce

GROSSBRITANNIEN Regierung gründet nach tödlichem Anschlag Arbeitsgruppe. Drei weitere Festnahmen

LONDON dpa/ap | Die britische Regierung will nach dem mutmaßlichen Terrorangriff, bei dem ein Soldat getötet wurde, schärfer gegen islamische Extremisten vorgehen. Radikale Prediger, die in Moscheen, Schulen oder Gefängnissen um Unterstützung werben, und Internetseiten mit extremistischem Inhalt sollen stärker überwacht werden, sagte ein Sprecher der Downing Street am Sonntag.

In einer neu eingerichteten Taskforce gegen Extremismus sollen neben hohen Regierungsvertretern auch Geheimdienste und Polizei zusammenarbeiten. Die Gruppe solle vor allem praktische Maßnahmen ausarbeiten und auf den Weg bringen, hieß es. Innenministerin Theresa May sagte, dass in Großbritannien Tausende Menschen lebten, die potenziell radikalisiert werden könnten. Sie seien unterschiedlich weit auf dem Weg hin zum gewaltsamen Extremismus, und es müsse genauer geprüft werden, ob es im Umgang mit ihnen neue Regelungen und Gesetze brauche, sagte sie in einem Interview mit dem Sender BBC am Sonntag. Derzeit arbeiteten rund 500 Polizisten und Sicherheitsbeamte an der Aufklärung des Anschlag.

Unterdessen wird ein islamistischer Hintergrund der Tat immer wahrscheinlicher. Wegen seiner angeblichen Verbindungen zur somalischen Extremistengruppe al-Shabab wurde einer der beiden Verdächtigen 2010 in Kenia verhaftet und nach Großbritannien ausgeliefert. Michael Adebolajo habe sich an der kenianisch-somalischen Grenze mutmaßlich auf einen Einsatz bei al-Shabab vorbereitet, sagte der Leiter der kenianischen Antiterror-Polizei, Boniface Mwaniki, am Sonntag. Gemeinsam mit fünf anderen sei er daraufhin festgenommen worden.

Am Samstagabend wurden drei Männer im Alter von 21, 24 und 28 Jahren festgenommen. Sie werden der Beihilfe zum Mord verdächtigt.