Die Anti-Europäer

BUNDESTAGSWAHL Die Partei AfD will zehn Prozent in Hamburg, aber nichts mit der NPD zu tun haben

„Wenn einer angibt, er war in der NPD, wird er bei uns nicht aufgenommen“

GÜNTHER SIEGERT, AFD

Die neue Euro-kritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) rechnet bei der Bundestagswahl in Hamburg mit einem besonders hohen Ergebnis. „Für Hamburg kann ich sagen, unsere Zielmarke ist zehn Prozent“, sagte AfD-Landeschef und Spitzenkandidat Jörn Kruse am Montag. Bundesweit sieht sich die AfD bei sechs bis sieben Prozent – sofern nicht vor der Wahl ein weiteres Drama rund um den Euro offenbar werde. In Hamburg hat die Partei nach eigenen Angaben derzeit rund 350 Mitglieder, bundesweit seien es etwa 14.000.

Die AfD setzt sich dafür ein, dass Deutschland Zahlungen zur Rettung angeschlagener Staaten einstellt und will so eine Diskussion über ein Ende des Euro in diesen Ländern erzwingt. Um beim Aus des Euro in diesen Staaten eine Kapitalflucht zu verhindern, will die AfD Sparkonten zunächst in Euro weiterführen und nur die Alltagsgeschäfte mit der früheren Landeswährung bestreiten.

Weitere Themen der AfD seien unter anderem die Alterssicherung, die Zuwanderung, die Energiepolitik und die Mitbestimmung der Bürger auch in Bundesangelegenheiten.

Beobachtungen des Hamburger Verfassungsschutzes, dass die neue Partei bei Rechtsextremen Anklang finde, wies Kruse nicht zurück. „Die NPD würde ganz gern etwas mit uns machen“, sagte er. Die AfD bringe das in Schwierigkeiten. „Beifall von der falschen Seite ist ein Problem“, sagte Kruse. Parteivize Günther Siegert betonte, „rechter Irrsinn“ habe bei der AfD keine Chance. „Wenn einer angibt, er war in der NPD, wird er bei uns nicht aufgenommen.“  (dpa)