SPD gegen neues Flüchtlingsheim

GRÖPELINGEN In der SPD regt sich Widerstand gegen die Pläne der grünen Sozialsenatorin, auch in Gröpelingen eine neue Flüchtlings-Unterkunft einzurichten

Die Sozialsenatorin soll „die bereits vorhandenen Beiträge zur Integration berücksichtigen“

Barbara Wulff, SPD Gröpelingen

Die SPD in Gröpelingen ist dagegen, dass in dem Stadtteil ein weiterer Standort zur Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen eingerichtet wird. „Wichtig ist, die Stadtteile mit besonders schwieriger Soziallage nicht zu überfordern“, so erklärte der Bürgerschaftsabgeordnete Elombo Bolayela. Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne), die in der ganzen Stadt geeignete Standorte für neue Unterkünfte sucht, hatte das ehemalige Sozialzentrum am Schiffbauerweg als möglichen Standort ausgemacht.

Bolayela, selbst ehemaliger Asylbewerber, unterstreicht, dass es notwendig sei, sich gut um die Menschen zu kümmern, die aus Bürgerkriegsgebieten und anderen Krisenherden nach Deutschland kommen. „Dazu gehört für uns, sie schnellstmöglich in eigenen Wohnungen unterzubringen. Damit das funktionieren kann, müssen Flüchtlinge von Anfang an über ihre Rechte und Pflichten informiert und in die Stadtgesellschaft integriert werden.“ Das ist aber aus Sicht der Gröpelinger SPD-Beiratsfraktion an dem geplanten Standort zwischen den Gleisen der Hafenbahn und einer vielbefahrenen Hafenstraße „nicht möglich“.

Die CDU hatte auf den geplanten Standort hingewiesen und ähnlich skeptisch reagiert. Sprecher der CDU-Fraktion im Beirat Gröpelingen ist Thorsten Vagts. Er warnte davor, „ohnehin belastete Stadtteile mit der Unterbringung weiterer Flüchtlinge zu überfordern“. Man müsse Unruhe und Unsicherheit in den Wohngebieten vermeiden. Insbesondere forderte er die Grünen-Politikerin auf, die Anwohner rechtzeitig in die Planungen einzubeziehen. Vagts erinnerte daran, dass es in Gröpelingen „wiederholt Polizeieinsätze und Auseinandersetzungen im Umfeld einer Asylunterkunft“ gegeben habe. Wenn Gröpelingen elf Prozent der Flüchtlinge aufnehmen solle, die nach Bremen kommen, sei das „unverhältnismäßig“.

Auch die SPD-Mitglieder in Stadtteilbeirat und Bürgerschaft fordern die Sozialsenatorin auf, bei der Auswahl geeigneter Standorte für Flüchtlingsunterkünfte „neben den Sozialindikatoren der jeweiligen Stadtteile auch die bereits vorhandenen Beiträge zur Integration von verschiedenen Bevölkerungsschichten in die Stadtgesellschaft zu berücksichtigen“, erklärte Barbara Wulff, Sprecherin der Beiratsfraktion.  KAWE