28.000 deutsche Studis gehen ins Ausland

AUSTAUSCH Zahl der Erasmus-Studenten steigt um 10 Prozent. Programm soll weiter aufgestockt werden

BRÜSSEL epd/dpa | Das EU-Austauschprogramm Erasmus ist beliebt wie nie zuvor: Rund 253.000 Studenten gingen im Hochschuljahr 2011/12 für ein Gastsemester oder ein Praktikum ins Ausland. Das sind fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die EU-Kommission in Brüssel am Montag berichtete. Die meisten Studenten zog es nach Spanien (39.300), während auch Frankreich und Deutschland beliebte Zielländer waren. In Deutschland entschieden sich rund 28.000 angehende Akademiker, jenseits der Grenzen Erfahrungen zu sammeln.

Der Anstieg hat unter anderem damit zu tun, dass die EU ihre Gelder für Erasmus aufgestockt hat. In der Finanzperiode 2014 bis 2020 sollen sie – entgegen dem allgemeinen EU-Sparkurs – noch einmal kräftig steigen. „Erasmus ist das mit Abstand erfolgreichste EU-Programm und ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission.

Wie der Sprecher ausführte, wird Erasmus ab 2014 unter dem Etikett „Erasmus +“ mit anderen bestehenden Bildungs- und Jugendprogrammen wie etwa „Leonardo da Vinci“, das sich an Auszubildende in der Berufsbildung richtet, zusammengelegt. Die Gesamtausgaben für all diese Programme steigen um 40 Prozent.

Die EU hat sich das Ziel gesetzt, im Jahr 2020 jedem fünften Studenten einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Im Moment liegt die Quote bei 10 Prozent.

Gemessen an der Gesamtzahl der Studierenden eines Landes, waren Studierende aus Luxemburg, Liechtenstein und Spanien am mobilsten. Insbesondere Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler sowie Juristen zeigten Lust aufs Ausland.