Katholische Kirchen schließen

GLAUBEN In Wilhelmshaven werden in Kürze sechs Gotteshäuser aufgegeben, weil keiner mehr kommt

Es fehlen Gläubige und auch Seelsorger: Mit dem Rückgang der Besucherzahlen bei den Gottesdiensten geben die Katholische und die Evangelische Kirche Gebäude auf. Am kommenden Wochenende schließt die Katholische Kirche gleich drei ihrer neun Gotteshäuser in Wilhelmshaven. Weitere drei sollen später folgen. „Bei nur neun Prozent Anteil von Katholiken in der Stadt war die Zahl der Kirchen nicht zu halten“, sagte Ludger Heuer vom Bischöflich Münsterschen Offizialat. Die Entwicklung bei den Katholiken auf dem Land folgt einem bundesweiten Trend. Aber auch die Evangelisch-lutherische Kirche in Hannover kennt das Problem.

„Viele Kirchen in Hannover sind nach dem Krieg entstanden, als sich viele Flüchtlinge ansiedelten und ganz neue Stadtteile entstanden“, sagte Pastor Johannes Neukirch von der Landeskirche. Inzwischen hätten diese Quartiere ihren Charakter jedoch stark verändert, viele Migranten hätten sich dort niedergelassen. Meistens kämen die Gemeinden jedoch damit klar und würden eher andere Gebäude als ihre Kirchen aufgeben.

Bei den katholischen Kirchen in Wilhelmshaven war die Entwicklung lange abzusehen: „Drei Kirchen sind auf Dauer ausreichend“, sagte Kirchensprecher Heuer in Vechta. Die Gebäude würden jetzt profaniert – also zu weltlichen Gebäuden umgewandelt. Mit dem Heraustragen der Reliquien würden sie von ihrer kirchlichen Nutzung entweiht. Über ihre spätere Verwendung sei noch nicht entschieden. „Die Gläubigen sind nicht begeistert, es gab auch schon Proteste“, so Heuer weiter.  (dpa)