„Weltweit an fünfter Stelle“

MENSCHENRECHTE Die 15. MigrantInnentage beginnen mit einem Film über Israels Rüstungsindustrie

■ 48, ist Migrationsreferent im Kulturzentrum Lagerhaus und einer der OrganisatorInnen der MigrantInnentage.

taz: Herr Aytas, heute beginnen die MigrantInnentage mit einem Film über Israels Rüstungsindustrie. Wo genau ist da der Zusammenhang?

Recai Aytas: Der Schwerpunkt dieser 15. „MigrantInnentage gegen Ausgrenzung“ sind die Menschenrechte. Es geht dabei weniger um Staaten als vielmehr um konkrete Inhalte. Und die Arbeit der Rüstungsindustrie ist der Beginn der weltweiten Menschenrechtsverletzungen.

Und in Israel ist diese Branche sehr groß.

Das Land gehört, was viele hier nicht wissen, zu den größten Rüstungsexporteuren der Welt, Israel liegt heute weltweit gesehen an fünfter Stelle. Wir zeigen und diskutieren den preisgekrönten, investigativen Film „The Lab“ des israelischen Journalisten Yotam Feldman, der Waffenhändler begleitet hat und auch selbst anwesend sein wird.

Was gibt es im weiteren Programm der MigrantInnentage?

Wir haben insgesamt zwölf Veranstaltungen, unter anderem eine Ausstellung mit Plakaten von Amnesty International zur Lage in Ägypten, Syrien oder Lateinamerika, die noch bis Februar zu sehen sein wird. Am 6. Dezember kommen drei Brüder aus dem Iran und erzählen ihre deutsche Geschichte, am 14. Dezember ist Karim El-Gawhary da, der auch für die taz schreibt. Er stellt sein Buch „Frauenpower auf Arabisch – Jenseits von Klischee und Kopftuchdebatte“ vor.

Der Programmflyer zeigt afrikanische Boat-People. Ist die aktuelle Flüchtlingsdebatte auch ein Thema für Sie?

Ja. Am 12. Dezember gibt es eine Diskussion unter der Frage: Unerwünschte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge?“, zu der auch Vertreter des Innen- und Bildungsressorts kommen.

INTERVIEW: JAN ZIER

Film &Diskussion: Heute, 19.30 Uhr, Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12–19. Programminfos: www.migration-bremen.de