Bischof für muslimischen Wohlfahrtsverband

GLEICHBERECHTIGUNG Diakonische Einrichtungen sollten Muslimen offen stehen, so Ralf Meister

Die Diakonie dürfe Muslime nicht nur aus Fachkräftemangel beschäftigen, meint Bischof Meister

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Forderungen von Muslimen nach einem eigenen Wohlfahrtsverband und nach einer Öffnung evangelischer Einrichtungen für muslimische Arbeitskräfte unterstützt. Allerdings dürfe nicht der Fachkräftemangel der Motor, dafür sein, dass etwa muslimische Krankenschwestern in diakonischen Kliniken eingestellt werden, sagte Meister: „Es müssen vielmehr grundlegende theologische Überlegungen angestellt werden, warum es in einer multireligiösen Gesellschaft sinnvoll sein kann, zum Beispiel muslimische Erzieherinnen in einer überwiegend von muslimischen Kindern besuchten Kita zu beschäftigen.“

In der Evangelischen Kirche in Deutschland werde derzeit intensiv über die Loyalitätsrichtlinie diskutiert, so der Bischof bei einem Besuch des Osnabrücker Instituts für Islamische Theologie. Sie schreibe vor, dass Mitarbeiter einer evangelischen Einrichtung einer christlichen Kirche angehören müssten. Diese Debatte sei nicht einfach, weil sie eine Herausforderung für die eigene religiöse Überzeugung sei.

Die Gründung eines muslimischen Wohlfahrtsverbandes würde er begrüßen, so Meister. Wichtig wäre eine enge Zusammenarbeit mit den christlichen Wohlfahrtsverbänden.  (epd)