Hunderte Tote in Ramadi

IRAK Der IS nimmt die Hauptstadt der Provinz Anbar ein. US-Außenminister Kerry bleibt dennoch optimistisch – und setzt auf eine Rückeroberung

BAGDAD ap | Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat die Provinzhauptstadt Ramadi erobert und dabei bis zu 500 Menschen getötet. Das teilten die irakischen Behörden am Montag mit. Die Zahl der Opfer der vergangenen Tage sei noch nicht exakt erfasst, sagte der Sprecher der Provinz Anbar, Muhannad Haimur.

Ramadi ist die Hauptstadt der westlich von Bagdad gelegenen Provinz Anbar, die als IS-Hochburg gilt. Dort begann mit Gefechten um Ramadi und Falludscha Ende 2013 der Vormarsch der radikalen Islamisten, die letztlich rund ein Drittel des Irak unter ihre Kontrolle brachten. In Anbar soll der IS sogar 60 Prozent der Provinz beherrschen.

Auf den Straßen von Ramadi lagen nach Angaben irakischer Behörden Leichen, die zum Teil verkohlt waren. Die Extremisten sollen zahlreiche irakische Sicherheitskräfte und Zivilisten umgebracht haben. Schiitische Milizen kündigten eine schnelle Rückeroberung der Stadt an. Auch die USA gaben sich trotz des Etappensiegs des IS optimistisch. US-Außenminister John Kerry sagte bei einem Besuch in Südkorea, er habe immer gesagt, dass der Kampf gegen den IS lange dauern werde. Er sei aber zuversichtlich, dass der Fall von Ramadi rückgängig gemacht werden könne.

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