Über 5.000 Flüchtlinge geborgen

MITTELMEER Frontex-Chef: Größte Rettungsaktion in diesem Jahr

WARSCHAU/ROM afp/dpa | Im Mittelmeer sind innerhalb von drei Tagen mehr als 5.000 Flüchtlinge gerettet worden – das ist ein neuer Höchstwert für dieses Jahr. Wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Sonntag mitteilte, wurden Menschen aus insgesamt 25 Booten geborgen. Am Freitag wurden bei 22 Aktionen 4.243 Migranten in Sicherheit gebracht, am Samstag waren es bei vier Aktionen noch einmal 436 Menschen. Am Sonntag waren fünf weitere Rettungseinsätze für insgesamt 500 Migranten noch im Gange.

Die seit Freitag Geretteten seien alle in Libyen an Bord gegangen, erklärte Frontex. Auch 17 Leichen seien geborgen worden. Im Einsatz waren neben italienischen auch deutsche, britische, maltesische, belgische und irische Marineschiffe. Die Bundeswehr erklärte, die Fregatte „Hessen“ habe 880 Schiffbrüchige an Bord genommen, darunter auch 30 Kinder. Die Flüchtlinge seien von Schlauchbooten gerettet worden, von denen einige zu sinken drohten, so die Bundeswehr auf Twitter. Die Schiffbrüchigen wurden an Bord der Fregatte genommen, wo sie medizinisch versorgt und betreut wurden. Sie sollten in einen italienischen Hafen gebracht und den Behörden übergeben werden.

„Es handelt sich um die größte Flüchtlingswelle, die wir bisher 2015 gesehen haben“, erklärte Frontex-Chef Fabrice Leggeri. Am 12. April waren 3.791 Menschen im Mittelmeer gerettet worden, 3.690 waren es am 2. Mai. In diesem Jahr trafen bereits mehr als 45.000 Flüchtlinge in Italien ein. Etwa 1.770 starben bislang bei dem Versuch, über das Mittelmeer Europa zu erreichen.

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