Streit um Arznei-Chaos im Knast

In der Medikamentenaffäre im Strafvollzug gibt es erneut Streit zwischen Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) und dem von ihr entlassenen Staatssekretär Christoph Flügge. Flügge forderte die Senatorin über seinen Anwalt auf, sich von Äußerungen des Leiters der Untersuchungsgruppe, Werner Heinrichs, zu distanzieren. Die von Heinrich über ihn und seine Ehefrau gemachten Äußerungen seien „unwahr und ehrabschneidend“, hieß es gestern im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses. Heinrichs hatte am Montag bei der Vorstellung des Untersuchungsberichts eine mögliche Mitverantwortung des Staatssekretärs bei der jahrelangen Desorganisation der Medikamentenbestellung und -vergabe im Strafvollzug angedeutet. Die Senatorin bekräftigte dagegen ihre Auffassung, „dass bestimmte Dinge nicht so geregelt wurden, wie sie geregelt hätten werden müssen. Es ist belegbar, dass es Telefonanrufe zum Staatssekretär gab.“ Dies sei „keine Vorverurteilung, sondern ein Fakt, der Berücksichtigung finden muss bei der weiteren Aufarbeitung des Berichts“. DPA