VORMERKEN
: Wenn Jugendlichen das Mann-Frau-Schema eingebimst wird

Für die Übung, als Mann nur eine Frau zu begehren und als Frau nur einen Mann, braucht es Jahre: Eltern sitzen an diesem Projekt, später bestärken sich Kinder und Jugendliche, wiederum ermutigt von Verwandten wie Cliquen, in ihrem Vorsatz, im anderen Geschlecht das Glück zu finden: Die Matrix, die all diesen Zu- und Anmutungen unterlegt ist, nennt sich Heteronormativität – eine Moral, die nichts als gleichwertig akzeptiert, was von dieser Normierung abweicht.

Nancy Wagenknecht, freier Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung und wissenschaftlich unterwegs u. a. im Spektrum des Periodikums Das Argument, hat diese der Queer Theory entlehnte Vokabel auf sozialpädagogische und sozialarbeiterische Zusammenhänge angewandt: „Heteronormativität als Thema in der politischen Jugendbildung“ heißt sein Vortrag, den er heute Abend auf Einladung der Initiative Queer Nations hält. Wie funktioniert, fragt er, das Training in Heteronormativität? Wie wirkt es auf Jugendliche, die schwul oder lesbisch sind – jedenfalls in das Mann-Frau-Schema nicht hineingepresst werden wollen? Was kann in der Jugendarbeit getan werden, um dem Dogma der Heteronormativität wenigstens eine gewisse Skepsis zu unterlegen?

Vortrag „Heteronormativität als Thema in der politischen Jugendbildung“: 24. April, 19.30 Uhr, Galerie Dörrie * Priess, Yorckstr. 89a