Mehr Lehrer streiken

Gewerkschaft will zehn Prozent mehr Geld für Lehrer-Angestellte. Ab heute Verhandlungen mit dem Senat

Im Streit um die Gehaltstarife für angestellte Lehrer haben einen Tag vor einem Treffen zwischen Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und der Bildungsgewerkschaft GEW Warnstreiks begonnen. Etwa 30 nicht verbeamtete Lehrer legten an der Spandauer Knobelsdorff-Schule, dem Oberstufenzentrum Bautechnik I, für drei Stunden die Arbeit nieder. Für heute kündigte die GEW ausgeweitete Warnstreiks mit Schwerpunkten an der Fläming-Grundschule in Friedenau und der Marianne-Cohn-Sonderschule in Tempelhof an. An insgesamt zehn Schulen solle die Arbeit niedergelegt werden, so ein Sprecher der GEW Tempelhof.

Ebenfalls heute beginnen in der Innenverwaltung die ersten Sondierungsgespräche zwischen Körting und der GEW-Landesvorsitzenden Rose-Marie Seggelke. Die GEW will erreichen, dass die 4.400 Lehrer im Angestelltenverhältnis wie Lehrer in anderen Bundesländern bezahlt werden. Dies würde eine Erhöhung um etwa zehn Prozent bedeuten.

Die Landesvorsitzende Seggelke kritisierte, dass Körting lediglich erklärt habe, am Mittwoch finde ein „Gesprächstermin“ statt. Die GEW wolle jedoch keine unverbindlichen Gespräche. Seggelke forderte Körting zu Tarifverhandlungen auf. Für Mittwoch in zwei Wochen ist ein weiteres direktes Gespräch geplant.

Senatssprecher Michael Donnermeyer wies am Dienstag darauf hin, dass der tariflose Zustand der angestellten Lehrer nicht vom Senat gewünscht worden sei. Die GEW habe dies selbst verschuldet, weil sie 2003 eine Übernahme des Solidarpakts für die Lehrkräfte abgelehnt habe. „Unser Angebot steht weiter, dass die GEW dem Tarifvertrag beitritt“, sagte Donnermeyer. Eine Sonderregelung für die Lehrer lehnte der Senatssprecher ab. DPA