Staatsoper Unter den Linden: Staatslose Staatsoper

Der Bund will die Staatsoper zwar sanieren, aber nicht übernehmen. Berlin soll Zuschüsse für Betrieb erhöhen.

So sah die Staatsoper 1996 aus. Geändert hat sich daran nichts. Bild: AP

Die Staatsoper Unter den Linden bleibt wohl in Landesobhut. Der Bund lehne den mehrfach vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) vorgetragenen Wunsch ab, die marode Staatsoper zu übernehmen, berichtet Der Spiegel.

Auch nach Informationen der taz trifft dies zu. Demzufolge bietet die Bundesregierung Berlin nur die Übernahme der Sanierungskosten der Oper an, verlangt im Gegenzug aber vom Land eine Aufstockung des jährlichen Zuschusses für den Betrieb in zweistelliger Millionenhöhe. Derzeit wird die Staatsoper mit rund 37 Millionen Euro im Jahr vom Land gefördert.

Damit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) offenbar ihre Meinung geändert. Sie galt bisher als Befürworterin der Übernahme der Staatsoper in Bundesregie, denn diese sei ein "nationales Projekt".

Sowohl Senatssprecher Michael Donnermeyer als auch ein Sprecher des Kulturstaatsministers lehnten Stellungnahmen zu den bekannt gewordenen Informationen ab. Seit Monaten verhandeln der Bund und Berlin über die Zukunft des 1741 bis 1743 von Knobelsdorff errichteten Gebäudes, das dringend saniert werden muss. Die Schäden reichen bis in die Fundamente. Auf mehr als 230 Millionen Euro werden die Kosten dafür veranschlagt.

Nach den bisher bekannten Informationen lehnt Wowereit, der seit November auch das Kulturressort verantwortet, den von Merkel vorgeschlagenen Deal ab. Er hatte immer wieder betont, es gehe ihm um eine ausreichende Finanzierung aller drei Berliner Opern. Das könne das mit rund 60 Milliarden Euro verschuldete Land allerdings nicht allein stemmen.

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