Kudammtheater: Bühnen erneut verschaukelt

Kudamm-Karree soll wieder Besitzer gewechselt haben. Bühnen fordern ihren Erhalt.

Heike Klosss in "Mondscheintarif" in der Komödie am Kurfürstendamm Bild: dpa

Die beiden von der Schließung bedrohten Bühnen, das Theater und die Komödie am Kurfürstendamm, sind wohl erneut zum Spielball von Spekulanten geworden. Nach Angaben von Klaus-Dieter Gröhler, CDU-Baustadtrat im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, sowie von Intendant Martin Woelffer befindet sich das Kudamm-Karree - das der Investmentgesellschaft Fortress gehört und in dem die Theater sich befinden - wieder auf dem Immobilienmarkt.

"Es gibt Gerüchte, dass Fortress das Kudamm-Karree wieder verkaufen möchte oder bereits verkauft hat", betonte Woelffer gestern gegenüber der taz. Gröhler sagte: "Es gibt einen neuen Erwerber." Woelffer und Gröhler äußerten dies gestern am Rande einer Ausstellung im Theater am Kurfürstendamm. Dort stellten Studenten der TU Berlin Entwürfe zur Zukunft des Kudamm-Karrees vor. Der 70er-Jahre-Block mit Läden, einem Bürohochhaus und den historischen Boulevard-Theatern - an denen Max Reinhard in den 20er-Jahren inszenierte - befindet sich im wirtschaftlichen Niedergang. 2002 war das Kudamm-Karree erstmals verkauft worden. 2006 erwarb es Fortress und drohte mit dem Abriss der Bühnen. Deren Mietvertrag ist bis längstens auf den 30. Juni 2008 datiert.

Woelffer kündigte gestern an, er werde die Bühnen 2008 "nicht räumen". Unterstützung erhielt er dafür vom Baustadtrat. "Das Grundstück darf nicht weiter Objekt der Bodenspekulation bleiben." Man werde mit dem Erwerber sprechen. Es gehe darum, den Wirtschafts- und Kulturstandort in der City-West zu sichern. Er warf dem Senat vor, sich nicht um den Fortbestand der erhaltenswerten Bühnen gekümmert zu haben.

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