Demonstration in Köln: Bündnis gegen "Islamisierung"

Nach dem Brüsseler Verbot wollen Giordano und Ulfkotte jetzt in Köln demonstrieren.

Mit der Initiative "Pro Köln" will er dann doch nicht demonstrieren: Ralph Giordano. Bild: dpa

KÖLN taz Die Fraktion der Linken im Kölner Rat hat das Verbot einer für den 11. September in der Domstadt geplanten "Großdemonstration gegen die schleichende Islamisierung Europas" gefordert. Der Linke-Fraktionsvorsitzende Jörg Detjen forderte gestern "die Stadtspitze und die Kölner Polizei auf, alles Erdenkliche zu unternehmen, damit dieser Aufmarsch nicht stattfinden kann".

Ursprünglich hatte der Verein "Pax Europa", der die Veranstaltung auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom organisiert, am selben Tag in Brüssel demonstrieren wollen. Der dortige Oberbürgermeister verbot dies jedoch mit der Begründung, die "hasserfüllten und ausdrücklich islamophoben Botschaften" der Organisatoren könnten "die auf diesem Gebiet ansässige große muslimische Gemeinschaft vor den Kopf stoßen". Das flämischsprachige belgische Obergericht bestätigte das Verbot.

Gründer und Präsident von "Pax Europa" ist der umstrittene Publizist Udo Ulfkotte. Er rechnet mit 3.000 bis 5.000 Teilnehmern. Neben Ulfkotte soll auch der Kölner Schriftsteller Ralph Giordano auf der Kundgebung sprechen. Beide haben sich inzwischen von unerwünschten Unterstützern distanziert. Die rechtsextremistische "Bürgerbewegung Pro Köln", die ebenfalls zu der Demonstration aufgerufen hat, versuche "in einer an Niederträchtigkeit nicht zu überbietenden Art und Weise" als "Trittbrettfahrer" aufzutreten, heißt es in einer Erklärung von Ulfkotte und Giordano.

"Pro Köln" zeigte sich überrascht vom "abrupten Sinneswandel" Ulfkottes, der noch am Montag "ein einvernehmliches Gespräch" mit der Rechtsaußentruppe geführt haben. Die Demonstrationsteilnahme von "Pro Köln" stehe "nicht zur Disposition".

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