Auslieferung nach Peru: Fujimori muss sich verantworten

Chiles Oberster Gerichtshof entscheidet für die Auslieferung des peruanischen Ex-Präsidenten. Der muss sich nun für den Tod von 25 Menschen vor Gericht verantworten.

Angehörige der Opfer Fujimoris feiern in Lima die Auslieferung des Ex-Präsidenten. Bild: reuters

BUENOS AIRES taz Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori wird an Peru ausgeliefert. Diese Entscheidung gab der Oberste Gerichtshof in Chile am Freitagmorgen bekannt. Fujimori soll in Peru der Prozess wegen Menschenrechtsverbrechen und Korruption gemacht werden.

Fujimori wird unter anderem beschuldigt, für die illegale Hinrichtung von 15 Menschen im Hauptstadtvorort Barrios Altos im November 1991 und für die Ermordung von neun Schülern und einen Lehrer der Universität La Cantuta in Lima im Juli 1992 verantwortlich zu sein. Richter Alberto Chaigneau erklärte, das Gericht habe die Auslieferung in sieben von 13 Anklagepunkten gebilligt.

Mitte Juli hatte ein Gericht in Santiago die Auslieferung des 69-Jährigen abgelehnt. Dagegen hatte die peruanische Regierung Berufung eingelegt. Der Oberste Gerichtshof hob das Urteil jetzt auf, eine Berufung ist nicht mehr möglich. Fujimori war im November 2005 von Japan nach Chile gereist und wurde bei seiner Ankunft festgenommen.

Die peruanische Regierung hatte umgehend seine Auslieferung beantragt. Mitte 2006 war Fujimori unter Auflagen aus der Haft entlassen worden. Chile zu verlassen, war ihm aber untersagt. Seit Juni 2007 stand er auf Antrag der peruanischen Regierung unter Hausarrest. Ihm werden Menschenrechtsverletzungen und Korruption während seiner Amtszeit als peruanischer Präsident vorgeworfen. 2000 war er aus dem Präsidentenamt nach Japan geflohen, wo er als japanischer Staatsbürger einreiste. Per Fax erklärte er damals seinen Rücktritt. Fujimori war von 1990 bis 2000 peruanischer Präsident.

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