Eva Herman und Kerner revisited: Was war denn da los?
Was ist eigentlich eine Talkshow? Und muss ich Eva Herman als guter Katholik unterstützen? Fragen zu Eva, Antisemitismus und Autobahnen.
Kluge Gespräche? Lieber gute Unterhaltung. Bild: ap/zdf
Was ist das eigentlich, so eine "Talkshow"?
Eine Fernsehsendung, in der ein im Idealfall am Thema der Sendung interessierter und darauf vorbereiteter Talkmaster und zumeist mehrere Gäste grundsätzlich mehr durcheinander und aneinander vorbeireden als miteinander: Hauptsache, man wird sein Statement (oder wenigstens die Werbung für das neue Buch) los! Auch der Zuschauer ist in der Regel an einem guten Gespräch nicht interessiert. Er will kurzweilige Unterhaltung, gerne auch Klamauk und/oder Krawall bzw. ein sauberes TV-Tribunal. Und er will mindestens einen "Experten", der Seriosität suggeriert - zur Not tuts auch der Spaßmacher Mario Barth, angeblich "Deutschlands Frauenversteher Nummer eins".
Was habe ich verpasst?
Sätze wie "Aber es sind auch Autobahnen damals gebaut worden. Und wir fahren heute darauf" (Herman) und "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman" (Kerner).
War das gute Unterhaltung?
Die Gelehrten beraten noch. Jedenfalls hatte die Sendung die höchste Kerner-Einschaltquote des laufenden Jahres (18,1 Prozent, macht 2,65 Millionen Zuschauer).
Aha. Und warum stand das am Dienstag schon vor der Sendung auf Spiegel-Online?
Wegen der Quote. Und weil "Johannes B. Kerner" am Nachmittag aufgezeichnet wird. Harald Schmidt macht das so, um abends früher zu Hause zu sein - und Johannes B. Kerner und Konsorten, weil sie Streber sind und gerne schon vorab mit den "Sensationen" prahlen, die sie am Abend versenden. Auch in Bild stand übrigens, dass Eva Herman das Studio verlassen musste - und zwar bevor sie es im ZDF betreten hatte. Der Draht zwischen "Johannes B. Kerner" und Bild ist besonders kurz: Redaktionsleiter Markus Heidemanns ist der Bruder von Martin Heidemanns, Mitglied der Bild-Chefredaktion.
Wer ist Eva Herman?
Unsere Antwort auf Britney Spears bzw. die in Deutschland zurzeit gefragteste Selbstpromoterin. Erst als "Tagesschau"-Sprecherin, dann als Talkshow-Moderatorin, nun als Agentin einer katholisch fundamentalistischen Minderheit, die mit Publikationsunterstützung des Pendo-Verlags auf ihre Existenz aufmerksam macht. Sogenannte "Versprecher" und "Missverständnisse" sind neben der Blondie-Optik Teil ihrer Verkaufsstrategie: Als Märtyrerin kämpft sie gegen den Rest, der immer gegen sie sein muss. Bei Verwendung von Nazi-Begriffen ist das garantiert der Fall.
Als gute/r Katholik/in darf ich sie aber immer noch gut finden, oder?
Sie müssen. Sonst, Sie wissen ja: Fegefeuer mit Johannes B. Kerner, Margarethe Schreinemakers und Mario Barth.
Warum passiert das ausgerechnet jetzt?
Its the economy, stupid. Wie jedes Jahr, in dem Eva Hermans Name auf einem neu erscheinenden Buch steht, findet zufällig einen Monat später die Frankfurter Buchmesse statt. Ohne Skandal bliebe der Stand des Pendo-Verlags nur einer von vielen. Denn Aufmerksamkeit ist Geld. Das Prinzip klappt sicher auch mit der Verkaufe von: Waschmittel, Staubsauger oder Babywindeln.
Kann die sich nicht einfach entschuldigen und gut is?
Entscheiden Sie selbst. Welche Schlagzeile klingt denn besser: "Kerner wirft Eva Herman aus Fernseh-Studio". Oder: "Eva Herman entschuldigt sich für Hitlers Familienpolitik". Hm, gar nicht so einfach.
Wo lag denn dieses Dritte Reich überhaupt?
Im Auge des Betrachters. Nein, im Ernst: Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung reichte es vom Nordkap bis zur Sahara, vom Atlantik bis zur Wolga. Da steckten also damals irgendwie alle mit drin.
Sind Autobahnen gebauter Antisemitismus?
Pfui!
Wer war denn der blonde Streber links neben Eva Herman? Beckmann, stimmts?
Nein. Das war Beckmanns Bruder im Geiste, Johannes Baptist Kerner. Wir könnten jetzt ausfallend werden, denn "persönliche Kritik geht mir am Arsch vorbei", sagte Kerner der TV-Beilage des Stern im vergangenen Jahr - aber: Nein, das wäre zu einfach. Johannes B. Kerner, Jahrgang 1964, ist ein deutscher Fernsehmoderator mit eigener Talkshow im ZDF und Arroganzproblem. Deswegen mag ihn keiner - dafür mag er Wasser mit Geschmack, Air-Berlin-Aktien und Geflügelwurst. Diese Leidenschaft teilt er übrigens mit seiner Frau Britta.
Bekommt Beckmann dafür den Grimme-Preis?
Nein, den bekommt nun der Johannes B. Kerner.
Wie funktioniert eigentlich dieser Henryk M. Broder?
Gut.
Arno Frank, David Denk, Susanne Lang
Leser*innenkommentare
Rainer Göttlinger
Gast
@HansK: sie hat sich nicht verplappert. Es ging um Nazi-Wörter und ob man sie benutzen darf: "Autobahn" darf man ganz offensichtlich sagen, "Gleichschaltung" nicht. Und nur darum ging es. Nicht um Familienpolitik, wie später in der Presse wiederum falsch zitiert.
Mir kommt das alles vor wie jenes Spiel aus Kindertagen, wo Du ein bestimmtes, vorher verabredetes Wort nicht sagen darfst.
Rainer Göttlinger
Gast
Die Nazi-Verherrlichungs-Eklats sind gewollt. Auch die TAZ hat ja bereitwillig und ohne kritisches Hinterfragen den blühenden Unsinn über das "Gute im 3. Reich" aufgegriffen. Ja, selbst die DPA zitiert sinnentstellend falsch und bringt Familienpolitik mit Autobahnen in Verbindung, obwohl jeder Zuschauer weiß, daß es lediglich um die Frage ging, warum "Gleichschaltung" ein Nazi-Wort ist, "Autobahn" aber nicht.
Frau Herman geht es um Werte, die so alt sind wie die Menschheit, und um die Freiheit der Entscheidung zwischen Beruf und Karriere. Und um die Folgen der Nazi-Ideologie.
Warum sie trotzdem so gerne in die rechte Ecke gestellt wird? Weil sie Angriffspunkte bietet, die sich herrlich verkürzen und ins Gegenteil verdrehen lassen. Und das tut gut: dem eigenen Ego, der Quote, dem Umsatz.
An Air Berlin habe ich heute die Frage gerichtet, wie ich mit dem Brechreiz angesichts der Kerner-Plakate umgehen soll.
R.Greiler
Gast
Der Link wurde gelöscht. Die Passagen sind auf der Homepage von Eva Herman zu lesen und können auch gratis downgeloaded werden. Sie bezieht sich in diesem Textausschnitt auf die Nazi Vorgangsweise und welche brutalen Richtlinien es damals gab.
Wer das Buch liest, KANN die Herman denkunmöglich für eine Nazi halten. Das geht gar nicht.
Man WILL mißverstehen, man WILL sie fertigmachen.
R.Greiler
Gast
Die modernen Emanzen brauchen nicht Panik zu kriegen, die Eva Herman würde sie nicht nach ihrer Fasson selig werden lassen. Das ist ein großes Mißverständnis. Man darf sich auch in Zukunft mit einem Mann gleichberechtigt fühlen.
Aber wenn man sieht, wie eine Margarete Schreinemakers die Augen zum Himmel verdreht, wenn Frau Herman über benachteiligte Jungs redet, dann wird einem übel. Wenn Benachteiligungs Krankheiten bei Jungs auftreten und man das mit der Feminisierung in Zusammenhang bringt, wäre es wohl besser nachdenklich zu werden und zu überprüfen, ob wir das verantworten können.
Da die Frau S. vorgegeben hat, beide Bücher gelesen zu haben, dann weiß sie, wovon Herman sprach und sie wußte auch von folgender Nazizeit Passage, in der sich Herman klar über das Nazi System ausdrückt.
Sie dann so bösartig zu behandeln und sie dauernd zu fragen, ob sie widerruft, ist ein Zeichen von Charakterlosigkeit.
HansK
Gast
Bin ich eigentlich der einzige der der Meinung ist das Eva tatsächlich bloß vorgeführt und provoziert wurde?
Wie ich das Interview verstanden habe hat der Kerner die Eva gefragt, ob sie immer noch hinter ihrem umstrittenen Satz steht. Die Eva hat klar ihre Meinung gesagt, und zwar, dass sie sich von der Ideologie der damaligen Zeit eindeutig distanziert, dass sie aber dahinter steht, was sie gesagt hat. Ich habe das zumindest zwei mal so von ihr verstanden. Der Kerner hat seine Frage dann aber bestimmt fünf mal gestelle, und zwar jedes mal in anderem Wortlaut und meiner Meinung nach nur darauf gewartet, dass sie sich verplappert, was ihr dann mit der Aussage über die Autobahnen passiert ist, woraufhin sie aus der Sendung geschmissen wurde.
Für mich sieht das irgendwie nach Inszenierung von Seiten Kerners aus...
Schade dann, dass der Rest der Welt für dumm verkauft wird, wenn nur die Zitate veröffentlicht werden, die thematisch schwieriger bzw. vielleicht nur nicht durchdacht waren und im Eifer des Gefechts gefallen sind.
In dem Sinne steht Eva Hermann jetzt noch weiter in der rechten Ecke, obwohl sie sich in der Sendung mehrfach vom Nationalsozialismus distanziert hat. Schade sowas, und ich frag mich, was das soll.
Noch Gebührenzahler
Gast
Ein sehr Guter Artikel, man kommt sich ja langsam schon verblödet vor, da in der Springer und Burda Presse die Tatsachen wohl absichtlich verdreht werden.
Thea Leitner
Gast
Bei den vielen aufgeführten Punkten haben sie aus meiner Sicht zwei wichtige übersehe, vergessen oder nicht auf ihrer Rechnung:
1.
Es gibt für die Öffentlich - Rechlichen - Sendeanstalten immer noch den Programmauftrag, den Zuschauer zum Demokraten zu erziehen. Kein Witz ! Das die Lehrer oft wie Chaoten dabei agieren (und so aussehen wie Kerner, Schreinemakers, Berger und Barth und Professor Pumuckel) spricht (wenn man es in Verbindung bringen kann) für den Wirklichkeitsgehalt des Mediums an sich: Das Leben kann schon eine Ratte sein.
2.
Warum zeigt uns die Medien also keine Bilder aus der theamtisierten Vorhölle ?!
Weil es dann an die Substantz ginge und das Heucheln und Lügen mit einem Schlag sichtbar würde (denn besonders Medienvertreter - ob weiblich oder männlich - brauchen diese Vorhölle. Welche ?
Warum zeigt keine Bilder aus einer dieser thematisierten Babyabwurfkrippen, wo die Allerkleinsten - schon ab 6 Wochen (!) - in Sälen mit 15 und mehr anderen Baby kaserniert werden, von zwei (!) Erziehern lediglich beaufsichtigt und betreut (was hier heißt, ständiges Windeln und Füttern und Beruhigen) ? Es ist ein unerträglicher Lärm in diesen Sälen, weil die Kleinsten oft jammern und heulen. Die bekommen alle einen Knacks fürs Leben, da muss man kein Experte sein, das müsste jeder wissen !
Frau Herman, was will d i e denn auf einmal !? Das Rad der Zeit etwa zurück drehen ?!!!!
Die Politik (die das Fernsehen ja indirekt steuert und kontrolliert a.o.) forciert diese menschenverachtende Behandlung, mit unserer Zustimmung, als Erungenschaft modernster Gesellschaft. In Wirklichkeit geht es schlicht um Verfügbarkeit. Noch mehr Babys rein in diese Aufbewahrungsanstalten, in eine Verelendung, damit wir alle fesch konsumieren oder unsere Schulden abbezahlen können oder uns selbstverwircklichen, einen geilen Tag auf Kosten der Allerkleinsten erlauben ! Übertrieben ?
Dies ist kein Horrorszenario, landauf - landab, mehr oder weniger, geht es so ähnlich zu. Jede Mutter, jeder Vater müsste alles tun, um sein Kind vor so einem Terror zu schützen.
Nur ein unkommentierter TV- oder Bilodbericht, in so eine Vorhölle genügte, um das ganze elende Geschwätz zum verstummen zu bringen. Die berufstätigen Mütter und Väter ständen da in ihrer Armut, arbeiten zu müssen, koste es was es wollen oder es einfach nur hin zu nehmen.
Wie können diese Leute uns Erziehern vertrauen, ihr wichtigstes Gut (in dem Alter) in die Hände von Leuten geben, die oftmals ausgebrannt, interesselos, lieblos, weil überfordert und gestresst, durch einen knochenharten Fließbandjob, mit dem allerjüngsten Nachwuchs umgehen. Hauptsache die Kleinen bleiben physisch Gesund !
Ich weiß wovon ich hier schreibe und ich zweifele oft am Verstand derer, die uns hier die Kinder zum Aufbewahren abgeben, bevor sie eine Dosis Valium schlucken, damit sie den Karrieretag (bei der TAZ oder Lidl und Co.) bestehen können.
Warum zeigen die Medien also keine Beweise aus der Vorhölle und diskutieren so ?!
Hannes
Gast
Beschwerde bei Gutfried
Das war unsäglich. Und als mündiger Bürger fühle ich mich nahezu ohnmächtig. Was man in dieser Sendung gesehen hat, hatte nichts mit den am Tag darauf folgenden Medienberichten zu tun. Wir müssen einfach hinnehmen das wir vom öffentlich Rechtlichen für dumm verkauft werden.
Aber ganz ohnmächtig sind wir doch nicht.
Ich werde jetzt eine Beschwerde an http://www.gutfried.de schreiben das ich Kerner als Werbeträger für Wurst nicht weiter akzeptieren kann. :)
Und ich bin nicht der erste der im Netz dies als einzige Möglichkeit sieht, Kerner zu zeigen wie des Volkes Meinung ist. Ich bin mal gespannt ob Gutfried reagiert nach dem tausendsten Beschwerdemail.
Ich rufe jeden dazu auf eine Beschwerdemail an Kerners Sponsor zu schicken. Zwei Minuten Mail schreiben. Das bewirkt vermutlich mehr als 100 Foreneinträge.
Kerner und Wurst? Das geht ja gar nicht ... oder so ähnlich. ;)
Gruß
der Wursthannes
Max Heiter
Gast
Nach monatelangem Rummirrens auf spiegel online habe ich heute endlich taz.de als die bessere Lektüre anerkannt.
Weniger Urteil, mehr Fakten und interessante Aufdeckungen bzw. Zeigen von Zusammenhängen (z.B. Bild und Kerner).
Danke für diesen wahren journalistischen Service.
Patricia Fladda
Gast
Ganz hervorragend, die Kommentare von Herrn König und Herrn Fügner. Herr Kerner, dieser Schleimer, hat sich doch nur getraut, Frau Herman rauszuwerfen, weil es grade im Trend liegt, Anti-Herman zu sein und sich eine Riesenpublicity und damit mehr Gewinn für sich selbst ausgerechnet hat. Ich finde es ehrlich gesagt auch sehr schlimm, dass man wirklich so rein gar nicht seine eigene Meinung äußern darf zu sicher auch vorhandenen positiven Aspekten aus jener Zeit. Sie hat ja nicht gesagt, sie findet die Judenvergasungen klasse. Wieso darf man, was die Nazizeit betrifft, nicht auch ruhig differenzierter denken? Man muss ja wirklich schon bei einzelnen Wörtern aufpassen, weil die vielleicht bereits von Nazis benutzt wurden (wie z. B. das heute gerne benutze Wort "total" wie in "Wollt Ihr den totalen Krieg"). Du meine Güte. Haben wir denn wirklich nichts Wichtigeres zu tun. Wie einfach ist es, jemanden zu verdammen, der momentan eh gerade im Kreuzfeuer der Kritik steht. Wie arm. Diese selbstgerechten und selbsternannten Humanitäts-Heroen. Genau solche Typen waren es, die immer mit den Wölfen heulen, die sich in der von ihnen angeprangerten Zeit die typischen Mitläufer waren.
Und das zeigt auch, dass es heute eigentlich genauso schlimm ist wie damals. Wenn sich jemand nicht stromlinienförmig verhält, wird er/sie abgestraft. Heute sollen die Leute einfach nur brav konsumieren, ansonsten die Klappe halten und die Meinung der Mehrheit teilen. Demokratie????? Gibt es eigentlich so was wie Idiotiekratie?
Die Medienlandschaft wird von solchen dämlichen Hampelmännern wie Mario Barth dominiert und Senta Berger aus der Toskana Fraktion und die abgehalfterte, augenrollende Schreinemakers gackern wie die dummen Hühner zu seinen frauenverachtenden Blödeleien.
Grenzenlose Selbstüberschätzung und Profilierungsneurosen in konzentrierter Form. Ich hoffe, die schmeissen den Kerner endlich auch mal raus. Diesen Dummschwätzer und rückgratlosen Firlefanz.
Ulli
Gast
In dieser Sendung wurde von Anfang an klar, dass Eva Herrmann keine Chance hatte. Kerner machte nicht den Eindruck ihr Gelegenheit zu geben, sich zu entschuldigen, vielmehr wurde immer auf der selben Sache herumgehackt. REicht es denn nicht, wenn Frau Herrman einmal erklärt, dass sie sich von den Machenschaften des 3. REichs dístanziert. Darf in Deutschland keiner mehr dieses Wort im Zusammenhang mit anderen Themen in den Mund nehmen ohne abgestempelt zu werden? So werden wir unsere Vergangenheit nie bewältigen. Der Rausschmiss war mehr als arm für einen Moderator. Warum wurde das GEspräch mit Frau Herrmann nicht eher beendet? Es saßen noch 3 andere Gäste da, die auch was zu sagen hatten, und zwar nicht zu diesem Thema, wie Frau Berger anklingen ließ. Das sie unter diesen Umständen gehen wollte ist nur verständlich. Ihr wurde eine Diskussion aufgezwungen, zu der sie offensichtlich nicht eingeladen war. Es bleibt der fade Nachgeschmack, dass es mehr um Effekthascherei ging als um wirkliche Aufklärung.
petersen
Gast
"Wie funktioniert eigentlich dieser Henryk M. Broder?"
Köstlich, vielen Dank. Eine sehr schöne Frage.
Arno
Gast
Liebe taz, so sehr ich auch ansonsten deine Berichte genieße, beim Thema "Eva Herman" kollabierst du gern auf Stammtischniveau. Schade! Ok, auch die Guten haben ihre Schwächen, d.h. du im Fall des "geliebten Feindes" E.H.. (zum Artikel "Eva Herman und Kerner revisited - Was war denn da los?")
alster
Gast
Wer sich der von Medien gemachten Meinung nicht anschließt fliegt aus dem CDU-Sender. So einfach
geht es-in einem Land der freien Meinungsäußerung.
Natürlich verkauft sich ein Buch mit ein wenig
Propaganda viel besser.
Aber machen nicht alle für irgentetwas Propaganda? Kerner aber, als Lumpi des
Systems, darf das keinesfalls zulassen.
Aber hätte er Günter Gras(mit seinem großen Namen)
auch rausgeworfen? Der Kerl ist noch manipulierter als die Christiansen(das Partyliebchen des Kapitals).
Bob
Gast
Gähn, taz denkt obercool...
Oipolloi
Gast
Danke für diese erhellende und dem Thema in seiner Ernsthaftigkeit vollends gerecht gewordene Fragestunde. Eientlich das erste und letzte, was man über dieses Medienereignis sagen sollte.
Hans
Gast
Gott oh Gott, was für ein gruftiger Artikel! Wieder einmal ein Beleg dafür, daß Ironie in 9 von 10 Fällen nichts anderes ist als maskierter Haß.
Entweder jemand ist blöd oder geschäftsmäßig berechnend, beides zugleich geht normalerweise nicht. Eva Hermann und ihrem Verlag verkaufsfördernde Skandalinszenierungen zu unterstellen, zeugt vom Einfühlungsvermögen eines Komapatienten. Diese Frau redet viel unbedarftes und widersprüchliches Zeug zusammen, wenn der Tag lang ist, aber diese Art von vulgärmaterialistischem Antikapitalismus ist finsterste 70er Jahre.
Stefan Sonnen
Gast
Medien schafen sich ihre Skandale und Nachrichten wohl in Zukunft zunehmend selbst.
Eva Hermann, die aparte Blonde wird zum Schmuddelkind der großen Medienfamilie. Nicht ein Geschichtsgelehrter, sondern ein Familientherapeut hätte an der Sendung als Fachmann teilnehmen sollen.
Dieser hätte jenseits von dem ganzen Gedankenmüll (Hermann) und Moralmüll (der Rest der anwesenden Familienmitglieder) die wahren Strukturen aufgezeigen können. Es ging um Rechthaberei und um das Aussondern, dass sich Besser-Fühlen, wenn man einen zu "Recht" fertigmachen kann.
Mit diesem Muster, das strukturell das gleiche ist wie in den Talkschows am Nachmittag, lassen sich super Einschaltquoten erzielen.(Bei Kerner die höchste des Jahres)
Zum Trost: Es gibt auch noch den berühmten Zauberknopf und dann sind alle diese Leute aus dem Wohnzimmer verschwunden ....
Michael Baleanu
Gast
"Dies war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen." Dieser prophetische Satz Heinrich Heines aus seiner Tragödie ?Almansor? (1821) ist eine jährliche Erinnerung daran, dass er 1933 in Deutschland Wirklichkeit wurde. (siehe Wikipedia)
Sind wir wieder soweit?
Darf jemand seine Ideen nicht zu Papier bringen? Wann genau findet die öffentliche Verbrennung der Bücher EHs statt? Und wo? Auf welcher Autobahn, Herr Kerner?
Wieso wird hier eine Frau die für mehr Familiensinn wirbt - etwas was eigentlich überall in der Welt als selbstverständlich gilt - auf einer derart schäbigen Weise niedergemacht? Soll Mobbing nun als Standardverhaltensweise eingeführt werden? Ist das die höchste Errungenschaft der Emanzipation?
Mal ganz unabhängig von der Meinung EHs! Merkt hierzulande niemand, dass wir mehr als 2,5 Millionen Alleinerziehende (2,2 Mio davon Frauen) haben? Dass davon 140000 Anwälte und 23000 Richter und unzählige GWG-Gutachter leben wollen/müssen? Hat sich mal einer gefragt in wievielen dieser Bezieheungen der Streit angefacht statt gedämpft wird, nur um den Streitwert steigen zu lassen?
Warum haben wir kein Cochemer Modell überall in Deutschland? Warum haben wir keine 50:50-Betreuung wie in Belgien? Warum haben wir keine Scheidung-light? Warum wird der Vaterschaftstest erschwert bzw. kriminalisiert? ...
Wer auf all die Fragen eine Antwort hat, weiß auch warum Frauen und Männer, die für die Familie eintreten, egal ob sie ein veraltetes oder ein modernes Bild vertreten, solange sie für Verständnis zwischen den Familienmitgliedern werben, müssen sie mundtot gemacht werden.
Gerhard Keller
Gast
Sehr gute Beobachtungen von Otto König und Thomas Fuegner. Die Sendung war ein Trauerspiel. Kerner und seine seichten oberflächlichen Mitstreiter taten alles um Herman zu missverstehen. Ich fand ihre Argumentation gar nicht einmal so wirr und missverständlich. Nach der zweiten Korrektur von ihr hatte ich ihr Anliegen begriffen. Und, ja, die gute Frau Herman zeigt auf einen eitrig wunden Punkt. Wer sich für Pädagogik interessiert kennt das erschreckende Phänomen wonach Jungs immer weniger fähig sind sich im heutigen Bildungs- und Erziehungssystem durchzusetzen. Die Tatsache, dass Kinder unter 12 Jahren, infolge übertriebenem Missbrauchsgekreische nur noch Kontakt zu Frauen haben, scheint seine Auswirkungen zu zeigen.
Ich verstand Herman auch noch nie so, dass sie die konservative KKK Fahne hochhalten würde. Frau Herman sieht Probleme und sucht nach Ursachen. Das ist doch schonmal mehr als die oberflächlichen, superlustigen und modrig moralisch verkalkten Schreinemarkers und Co je zustande brächten.
stephanie
Gast
prima das frau herrman, kerner und heute auch wieder die taz miteinander ein thema haben bei dem jeder mitreden und fachsimpeln kann.
bei schwierigeren themen halten wir uns gerne ein bischen bedeckter. so viel aufmerksamkeit haben weder herrmann noch kerner verdient.
die taz normalerweise schon.
Björn
Gast
Beitrag war unterhaltsam, aber warum am Ende den widerlichen Selbstdarsteller Ami-EgoBroder erwähnen? Macht ihn doch nicht noch bekannter, als er leider eh schon ist.
Thomas Fuegner
Gast
Es fragt sich, was eigentlich der größere Skandal ist: Dass eine Moderatorin, die heute konservative Thesen vertritt, sich dafür mit Eva Braun anreden lassen muss, dass die Journalisten so häufig so falsch zitieren, dass sie wirken als ob sie .. wie gleichgeschaltet - achnee, das Wort darf man ja auch nicht verwenden! -herrje - jetzt wird´s schwierig - sie verurteilen wie bei einer Hexenjagd - Moment - hat die Kirche nicht was gegen das Wort "Hexenjagd"? (Wörterverbote wie in "1984" - noch´n Skandal) -, oder dass nach dem Rauswurf durch Kerner die DVU jetzt Aufwind bekommt ...?
Super gemacht, liebe Medien - es sind weniger die Thesen, die den Rechten in die Hand spielen - es ist die Art, wie damit umgegangen wird.
Martin Kramer
Gast
Bravo! Das ist mal ein wirklich lustiger Beitrag zu dem ganzen Thema (zusammen mit dem Titanic-Startcarton), vielen Dank! :)
Otto König
Gast
Kerner ZDF-Sendung mit Eva Herman am 09.10.2007
Interessant an der Sendung waren insbesondere die 15 Restminuten nach dem Rausschmiß der Eva Herman. Da war die Welt wieder in Ordnung. Die Moralischen und Selbstgerechten waren wieder ganz unter sich und ein störendes Thema war weg. Man konnte wie gewohnt gackern und schnattern und sich gegenseitig anhimmeln und sich und alles toll und die Welt einfach amüsant und witzig finden. Da lachte und äffte wieder hell die Sirene Senta Berger; da kreischte wieder zehenziehend die Kreissäge Schreinemakers ; und ein Rigoletto namens Barth gakelte auch herum. Und wie immer, wenn Götzen sich selber anbeten, roch es gewaltig nach Moder.
Herr Andreas Zielcke hat in seinem SZ-Kommentar diese denkwürdige Veranstaltung auf den Punkt gebracht: Er zitiert Victor Klemperer und dessen erschütternde ?lingua tertii imperii?. Die Sprache verrät wiedereinmal alles. Diesmal die ?Gutmenschen? und ihr selbstverliebtes, menschenfernes, diktatorisches und daher über kurz oder lang unheilvolles Wesen.
Otto König
Ortlindestr. 6
81927 München
Tel.: 089 9101747
Joachim Krämer Wuppertal
Gast
Eva Herman vorgeführt?
Habe die Sendung gesehen.Eva Herman ist in die Falle von Kerner gegangen. Aus dem Grunde hat Kerner Frau Herman eingeladen um sie vorzuführen, für eine vorherige Sendung wurde Sie ausgeladen. Diesen Stil des ZDF und von Kerner verurteile ich.Außerdem wurde der Rausschmiß von Herman vorher publik. Da hat einer an das Rädchen gedreht. Diese Vorabmeldung hätte das ZDF plus Kerner für sich behalten können, bis die Sendung ausgestrahlt war. Deswegen stinkt dieser Vorgang nach Vorführung von Eva Herman. Nur überzeugt hat Eva Herman mit ihrer Argumentation nicht. Ganz im Gegenteil vestrickte sich in Widersprüche. Sicherlich hat Sie das Recht der freien Meinungsäußerung. Nur der geschichtliche Hintergrund fehlte ihr total.Außerdem hat sich unsere Gesellschaft verändert. Die Rolle der Frau ist heute eine andere, als vor zig Jahren. Es ist gut so das die Frau heute Selbstbewußt ist, nicht nur auf die drei K`S beschränkt ist. Hitler verfolgte mit seinem Familienprogramm rassisitsche Züge. Schaffung der reinen germanischen Rasse. Haben doch einige jetzige Zeitgenossen vergessen. Es war nicht mehr ok Sie mit den Schmarren zu hören, weil Sie sich wiederholte