Kleines Fernsehspiel: Spiel des Lebens

Frauenfußball mal ganz anders - und ein ZDF-"Kleines Fernsehspiel" schon um 20.15 Uhr (Mo, 27. August): "Eine andere Liga".

Hayat (Karoline Herfurth) ist Kapitän und Stürmerstar beim SC Elbe 01. Bild: ZDF

Ein Fußballkommentar, wie man ihn kennt: "Man sieht Hayat den Trainingsrückstand an, den ihre Verletzung verursacht hat." Nur dass die "Verletzung" der jungen Fußballerin kein Kreuzbandriss, sondern Brustkrebs ist. So schockierend die Diagnose, so ungewöhnlich auch das Thema des Films: Fußball und Krebs. Kann das gut gehen? - Und ob!

Nach der Amputation einer Brust zählt für die 20-jährige Deutschtürkin Hayat nur eins: ihr Comeback! Sie will zurück auf den Rasen. Doch ihr besorgter Vater hat sie beim Verein abgemeldet; Hayat (Karoline Herfurth) schließt sich kurz entschlossen dem Multikulti-Team FC Schanze an. Und verliebt sich in den prolligen Trainer Toni (Ken Duken).

Frauenfußball wird zunehmend beliebter - auch im Film, als Motiv für den kleinen weiblichen Widerstand. Ähnlich wie die Protagonistin aus "Kick it like Beckham", die gegen den Willen ihrer muslimischen Eltern Fußball spielt und sich ebenfalls in den Trainer verkuckt, muss Hayat Hürden überwinden, um ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Regisseurin Buket Alakus erzählt die Geschichte zwar manchmal etwas sprunghaft, aber einfühlsam und amüsant. Wunderbar in Szene gesetzt sind unter anderem die ersten Trainingseinheiten der Schanze-Girls, die alles andere können als Fußball spielen. Aber wie es im modernen Märchen eben ist, ändert sich das ganz schnell.

"Eine andere Liga" ist bereits der dritte Film der deutschtürkischen Regisseurin Buket Alakus im "Kleinen Fernsehspiel" des ZDF. Ebenso lobenswert wie der Film ist heute auch ausnahmsweise die Platzierung: Werden junge Talente üblicherweise auf nächtlichen Sendeplätzen versteckt, läuft Alakus Film - zur besten Länderspielzeit.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.