150 Flüchtlinge im Meer ertrunken?

BERLIN taz ■ Vor Westafrika hat sich offenbar eines der bisher größten Flüchtlingsdramen abgespielt. Nach Berichten aus Senegal sind rund 150 Menschen beim Kentern ihres Bootes auf dem Weg über den Atlantik auf die Kanaren ums Leben gekommen. Der Vorfall vor der marokkanischen Küste habe sich letzte Woche ereignet, berichtete gestern die senegalesische Tageszeitung Sud Quotidien. Ein Boot mit 160 Passagieren sei in hohe See geraten; spanische Fischer hätten nur 10 Menschen retten können, bevor das Boot auseinanderbrach und alle anderen ertranken. 140 der Toten stammten aus der Region um die Stadt Kolda, wo am vergangenen Freitag eine kollektive Trauerfeier stattgefunden habe. Erst vor zehn Tagen waren vor Gambia 35 Menschen beim Sinken eines Flüchtlingsschiffs ertrunken. Dieses Jahr haben bereits über 7.000 Westafrikaner die illegale Bootsmigration Richtung Kanaren gewagt; 2006 waren es insgesamt 31.200 gewesen, wobei mehrere tausend weitere unterwegs ums Leben gekommen sein sollen. D.J.