Hotel wirft NPDler raus

Geschäftsführer veranlasst, Zimmerbuchung der NPD zu stornieren. Grund: „Sie sind nicht willkommen“

HAMBURG taz ■ Das Dresdener Hotel „Holiday Inn“ gibt zwei NPD-Abgeordneten keine Zimmer. Das Hotel ließ die Buchung von Sachsens NPD-Fraktionschef Holger Apfel und dessen Stellvertreter Alexander Delle stornieren.

„Wir sind einigermaßen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingenden Namen bevorzugen“, schreibt Hotel-Geschäftsführer Johanns Lohmeyer in einem offen Brief an die NPD-Fraktion. Die Rechtsextremen seien nicht willkommen. Lohmeyer wolle seinen Mitarbeiter nicht zumuten, „Sie zu begrüßen und zu bedienen“.

Apfel und Delle hatten über einen Reservierungservice im Internet zwei Zimmer für den 7. November gebucht. Aus Sorge, dass die Stornierung wegen der Vertragsvereinbarung zwischen dem Hotel und dem Service misslingen könnte, kündigte Lohmeyer an, die durch Apfel und Delle „getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdener Synagoge“ weiterzuleiten. „Als kleine Wiedergutmachung für die Schäden, die ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besucher zugefügt haben“, schrieb Lohmeyer weiter.

Der Buchungsservice zog mit. Janet Lewik, Lohmeyers Assistentin, sagte der taz: „Das ist geklärt, die NPD bekommt keine Zimmer.“ ANDREAS SPEIT