die anderen über georgien zwischen ausnahmezustand und neuwahlen
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In London meint der Guardian: Es könnte in Russlands Interesse liegen, Unruhen in dem instabilen Kaukasusstaat zu schüren. Insbesondere gegen so einen schmählichen Feind eines wiederauferstehenden Russland wie den georgischen Präsidenten. Moskau unterstützt offen zwei abtrünnige Landesteile – Abchasien und Südossetien (obwohl in letzterem russische Soldaten offiziell als Friedenstruppen stationiert sind). Die zwei Staaten weisen regelmäßig gegenseitig Diplomaten aus. Russland hat Flug- und Handelsverbindungen gekappt und Georgier aus Moskau ausgewiesen. Doch all dies schließt keineswegs aus, dass Saakaschwilis Probleme vor allem hausgemacht sind.

Die Basler Zeitung kommentiert: Eine Präsidentschaftswahl, die verkündet wird, während im Land noch der Ausnahmezustand gilt, und die schon in zwei Monaten stattfinden soll, hat nichts mit Demokratie zu tun. Ein fairer Wahlkampf braucht gleiche Bedingungen der Konkurrenten, freie Medien und Zeit: Nichts davon ist in Georgien vorhanden.

Saakaschwili setzt darauf, dass es der überraschend schnell gewachsenen georgischen Opposition in dieser kurzen Zeit nicht gelingt, sich um einen Spitzenkandidaten zu scharen und diesem Bekanntheit und Popularität zu verschaffen. Dieses Kalkül kann aufgehen.