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Rechte Schüler

Schon im ersten Paragraphen des Berliner Schulgesetzes wird eindeutig Stellung bezogen. Danach ist es „Aufgabe der Schule, Schüler zu Persönlichkeiten heranzubilden, welche fähig sind, der Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft strebenden politischen Lehren entgegegenzustehen“. Doch der Rechtsextremismus an den Schulen steigt. Nach Angaben der Berliner Schulverwaltung sind in diesem Schuljahr deutlich mehr „rechtsextremistische Vorfälle“ gemeldet worden als im vergangenen Jahr. Dreiviertel der Fälle ereigneten sich im Ostteil der Stadt. So waren es bis Anfang Februar 24 Vorfälle. Das sind 18 Prozent aller gemeldeten Gewalttaten an Schulen insgesamt. Im vergangenen Schuljahr waren es insgesamt 18 Meldungen.

Die Taten reichten von Hakenkreuzschmiereien, Einschüchterungen bis zu ausländerfeindlichen und antisemitischen Beschimpfungen, sagt ein Sprecher der Schulverwaltung. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie der Ausländerbeauftragten des Senats, Barbara John (CDU), akzeptiere jeder vierte deutsche Jugendliche in Berlin rechtsradikale Einstellungen. 23 Prozent der Befragten gab an, sie hätten für Rechtsradikalismus „volles“ oder ein „gewisses“ Verständnis“. Die Unterschiede zwischen Ost und West sind gravierend: In den östlichen Bezirken sind es 32 Prozent, in den Westbezirken 18 Prozent der Jugendlichen.