Bank brechen die Gewinne weg

Ergebnis der Bankgesellschaft sackt im ersten Halbjahr kräftig ab. Ursache ist auch die Schwäche der eigenen Aktie. Senat hält an einer Bank fest, Doppelsitz sei aber denkbar

Bei der schwer kriselnden Bankgesellschaft reißen die Hiobsbotschaften nicht ab. Gerade noch wollten sich die Berliner Banker im Übernahmepoker mit der norddeutschen Landesbank (NordLB) in Position bringen, da platzten schon die neuen Halbjahreszahlen dazwischen. Die Bank verzeichnete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen deutlichen Gewinneinbruch. Nach der gestern veröffentlichten Halbjahresbilanz verringerte sich das Nachsteuerergebnis um knapp 50 Prozent auf 52 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis verringerte sich im Vorjahresvergleich um 74 Prozent auf 46 Millionen Euro.

Das rückläufige Ergebnis wurde dabei nach Angaben der Bank durch ein „schwaches Marktumfeld und die Aufarbeitung von Problemfeldern beeinflusst“. Hintergrund ist bei den Finanzgeschäften unter anderem die Baisse am Aktienmarkt und der Wertverlust der eigenen Aktie seit dem Bekanntwerden der Sonderprüfungen durch die Bankenaufsicht. Die Bewertung eigener Aktien habe sich mit minus 20 Millionen Euro ergebnisbelastend niedergeschlagen, erklärte die Bank.

Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD) bekräftigte gestern, dass sie am Ziel einer einzelnen Bank festhalte. Die Bankgesellschaft solle sich zu „einer starken Regionalbank“ entwickeln, sagte Krajewski vor Beginn der gestrigen Aufsichtsratssitzung. Im Zuge einer Neuaufstellung der Bank dürfe es kein „sherry picking“ bei der Berliner Sparkasse geben, sagte die Finanzsenatorin mit Blick auf die Offerte der Hannoveraner NordLB, die an der Bank mit 20 Prozent beteiligt ist. Zudem beinhalte das Hannoveraner Angebot lediglich den Wunsch, die ohnehin nötige Beteiligung mit einem eigenen strategischen Interesse zu verbinden. In der Frage des Standortes der zukünftigen Bank sei für das Land ein Hauptsitz in Berlin vorrangig, betonte Krajewski. Aber auch ein Doppelsitz sei denkbar, räumte Krajewski mit Blick auf Hannoveraner Wünsche ein.

Der CDU-Fraktionsvize Alexander Kaczmarek kritisierte hingegen das NordLB-Angebot. „Von Garantien für den Bankplatz Berlin ist bisher nichts zu hören.“ Er sehe die große Gefahr, dass die NordLB nicht nur Leitungsfunktionen in Hannover konzentriere, sondern auch Arbeitsplätze dorthin verlagern könnte. RICHARD ROTHER