Nachgefragt
: Einheit gegen rechts

■ Gemeinsames Antirassismusnetzwerk

Nächtelange Endlosdiskussionen, Streitereien über Kleinigkeiten und letztendlich keine Ergebnisse erzielen – all das wird linken Organisationen immer wieder gerne vorgeworfen. Diesem Klischee will ein Bündnis aus Bremer Jugendverbänden entgegensetzen. Der Bremer Jugendring, der Stadtjugendring Bremerhaven, die Falken und die Bremer Jusos, sowie die GesamtschülerInnenvertretung (GSV) gründeten daher das Netzwerk „Jugend für Demokratie“.

„Wir wollen gemeinsam antirassistische Arbeit leisten und die Jugendlichen an die Themen Politik und Demokratie heranführen“, erklärt Karsten Dörges, Vorsitzender des Stadtjugendringes. Anstatt durch schlaue Reden und große Vorhaben will das Netzwerk durch Taten auf sich aufmerksam machen. „Toleranz und Offenheit muss oft erst erlernt werden“, meint Thomas Ehmke von den Jusos. Bremen sei zwar kein akuter Brennpunkt rechtsradikaler Ausschreitungen, dennoch dürfe der alltägliche Rassismus nicht übersehen werden. „In den Schulen ist Rechts-extremismus kein Einzelfall“, warnt Lea Vogt von der GSV.

Um sich Anregungen für die Realisierung ihrer Pläne zu holen, bietet das Netzwerk eine Reise nach Berlin vom 9. bis zum 12. September an. In der Bundeshauptstadt existieren bereits mehrere erfolgreiche Integrationsprojekte, von denen sich die Bremer etwas abgucken möchten. „Die Teilnahme an der Fahrt wie an allen anderen Programmen ist übrigens für alle interessierten jungen Menschen offen“, betont Dörges. ff

Die Kosten für den politischen Berlin-Tripp betragen 50 Mark. Infos unter Tel.: 79 26 20.