fotoquiz: nick waplingtons „truth or consequences“

Wenn kleine Städte „Lye“, also Lauge, oder „Oil Can“ heißen, erstaunt es nicht, wenn sie sich auch nach einer Quizshow nennen: „Truth or Consequences“. Einfach, weil eines der Provinznester New Mexicos die jährliche Jubiläumsfeier der Show an Land ziehen konnte, was bis heute den Ruhm der 7.000-Einwohner-Stadt ausmacht. Nick Waplington, ein britischer Reportagefotograf, der von 1993 bis 2000 in T-or-C Alltag und Showtime fotografierte, nahm die Herausforderung des Ortsnamens an. Denn die Wahrheit unserer Welt heißt: Es ist alles schon fotografiert worden. Was zur Konsequenz hat, dass alles Zitat ist. Waplington erkannte, dass er in seinen Kleinstadtbildern Walker Evans, Edward Weston, Robert Frank oder William Eggleston schon immer antraf: „A Personal History of American Photography from the Last Century“ nennt er daher seinen Bildband (Phaidon Verlag, Berlin 2001, 78 Mark) im Untertitel. Sie ist selbst ein bisschen Quiz, weil der intelligente Fotograf seinen Stil ohnehin gegen das Zitat durchsetzt. Dazu gibt es einen großartigen Einführungstext von John Slyce. Wbg