Walser bittet zum Gespräch

Rostock/Bremen (dpa) – Der Schriftsteller Martin Walser hat die gegen ihn protestierenden Vertreter der „jungen Linken“ zur Diskussion aufgefordert. Bei seiner Lesereise durch Deutschland haben jugendliche dem Schriftsteller Antisemitismus vorgeworfen und wiederholt seine Veranstaltungen gestört. Die Kritik richtet sich gegen Walsers umstrittene Rede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Jahr 1998. Der Autor hatte damals eine „ständige Thematisierung des Holocaust“ als „Moralkeule“ bezeichnet. Diese Woche war in Bremen ein Protestplakat zu sehen, das Walser in SS-Uniform zeigte. Walser sieht eine „neue Protestgeneration“ heranwachsen. „Unschuldige Kinder, nichts als helle, schöne Jugendliche, die ihre Flugblätter vorlesen wollen, aber unansprechbar sind, gepanzert mit endgültigem Wissen“, sagte er.