Jeder Fünfte würde „Emma“ wählen

Zum 25. Geburtstag von „Emma“ präsentiert Alice Schwarzer eine schmeichelhafte Studie über sich und ihre Zeitschrift

BERLIN taz ■ Immerhin 1 Prozent der deutschen Männer würden eine Alice-Schwarzer-Partei wählen – insgesamt sogar 20 Prozent der Bevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Allensbach-Studie, die Alice Schwarzer gestern anlässlich des 25. Geburtstages ihrer Zeitschrift Emma vorstellte.

Die Studie, bei der 1.038 Frauen und 952 Männer befragt wurden, bescheinigt der Zeitschrift und ihrer Herausgeberin ein starkes Profil. Lob sprachen die Befragten der Zeitschrift für ihr Engagement für die Frauen aus. 40 Prozent sind der Meinung, Emma habe viel für die Frauen erreicht. Die gleiche Zahl der Befragten ist dagegen der Meinung, die Zeitschrift sei nicht mehr so wichtig wie vor 25 Jahren. Das vielleicht überraschendste Studienergebnis ist das für eine potenzielle Schwarzer-Partei. Die Studie stellt fest, dass sich 20 Prozent aller Deutschen vorstellen könnten, eine von Schwarzer gegründete Partei zu wählen, zumindest „vielleicht“. Dieses Ergebnis freut Michael Schirner, Professor für Gestaltung und Berater von Emma, so sehr, dass er Schwarzer drängen will, in die Politik zu gehen.

Doch die Herausgeberin ziert sich. Das Ergebnis der Studie zeige zwar die Mängel in der Frauenpolitik der aktuellen Regierung, sie sehe sich aber weiterhin als Blattmacherin. „Politik spielt sich nicht nur in Parteien ab, der außerparlamentarische Raum ist immer politisch“, sagt Schwarzer. Im Internet ist Emma allerdings noch immer nicht vertreten. Dafür bekam Schwarzer gestern Verstärkung durch Franka Potente, die auch das Titelbild der morgen erscheinenden Ausgabe schmückt. ELMAR KOK