Papier ist geduldig – egal was man schreibt

Im ersten Stock des Kronprinzenpalais liegt das Gästebuch der Holocaust-Ausstellung. Sie ist gut besucht, und jeder Besucher macht sich nach dem Rundgang seine eigenen Gedanken. Manche schreiben ihre Eindrücke auch auf. Unterschiedlicher können Meinungen kaum sein. Eine Dokumentation

Zusammengestellt von SUSANNE AMANN

 Es wurde höchste Zeit – Danke für diese Ausstellung über das Wirken unseres „Kulturvolkes“.

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Gedenken = Präsenthalten von Ereignissen, um für die Zukunft zu lernen. Ein Weg zum Frieden.

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Nice!

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So schrecklich der Holocaust war, dürfen wir den fragilen Zustand der heutigen Deutschen nicht vergessen.

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Am 20. Januar 1942 war ich viereinhalb Jahre alt. Ich schäme mich heute noch – nach über 60 Jahren –, ein Deutscher zu sein.

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Der Besucherandrang in dieser Ausstellung zeigt, dass die Deutschen bereit und willig sind, sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen und die Verantwortung – soweit überhaupt möglicht – zu übernehmen und ähnliche Gräueltaten auf diesem Planeten zu verhindern.

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Ein zentrales Mahnmal alleine nur für die Juden ist trotzdem falsch!

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Selbst Deutsche des Jahrgangs 60 verließ ich diese Ausstellung mit der beschämenden Erkenntnis, wie spät wir uns erst mit dem Holocaust begonnen haben auseinanderzusetzen und dass es nie – wirklich nie – vergessen werden darf.

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Dieser Ausstellung wünsche ich eine Wanderschaft durch ganz Deutschland.

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Die Raumbeschallung stört in unerträglichem Maße die Konzentration! Die Ausstellung ist sonst sehr gut! Beeindruckend.

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Du sagst, Gott ist überall. Das stimmt nicht! Vor den Toren der Konzentrationslager hat Gott kehrtgemacht.

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Ein paar Dutzend hohlbirnige, glatzköpfige Stinkstiefel trampeln schon wieder auf diesem Land rum. Und achtzig Millionen Menschen lassen sich das gefallen? Armes Deutschland!

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Wenn du diese Ausstellung siehst, denk daran: Der Kommunismus ist jüdischer Herkunft. Wer gedenkt Millionen Ermordeter Bayern in Sowjetjudäa und den Opfern der SED-Herrschaft, die totgeschwiegen werden?

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… und denkt daran: Die Deutschen sind nicht ganz alleine schuld! Es hätten alle helfen können.

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Es gibt eine gemeinsame Zukunft!

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Berlin ist immer wieder schön!

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Die Ausstellung nimmt ein bisschen zu viel Rücksicht auf die deutschen Mörder. So kommt auch die systematische Strafvereitelung durch deutsche Regierungen in den Dokumentationen eindeutig zu kurz.

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Möge endlich auch den Opfern des brutalen und menschenverachtenden Kommunismus Anteilnahme und Aufmerksamkeit zuteil werden!

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Ja, auch das gehört zu unserer Geschichte! Es ist etwas, was wir nie vergessen dürfen.

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Angesichts der aktuellen Lage, Verschleppung der Prozesse von Rostock und anderen ausländerfeindlichen Parolen, sollte diese Ausstellung zum Pflichtprogramm für Polizisten, Politiker und Schüler erklärt werden.

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Es ist unfassbar, dass es noch Menschen gibt, die so tun, als wäre das alles nie geschehen!

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Ich finde keine Worte! Täter – Opfer – Opfer – Täter … Wir sind alle eingewoben in den Teppich der Menschheit. Das „Böse“ ist immer dort, wo Zerstörung stattfindet: Selbstzerstörung oder/und Zerstörung der anderen – egal welches Motiv! Gott schütze uns.

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Arriba España y Viva Franco!

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Leider ist diese Ausstellung für Rollstuhlfahrer nicht geeignet. Die Vitrinen sind zu hoch, eine Einsicht ist nicht möglich. Schade – ich habe mir mehr von diesem Besuch versprochen.

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Eine gute Ausstellung, die leider den Part der DDR zu kurz kommen lässt. Hier sollte mehr über die Rolle der DDR zu Israel dargestellt werden.

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Eine extrem schlecht gemachte Ausstellung: Die wichtigsten Informationen fehlen, wie zum Beispiel die Beschreibung der Rolle von St. Gallen bei dem Euthanasie-Projekt. Bilder und Namen ohne Erklärung: Was sollen sie erreichen?

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Wir müssen allgemein wachsam sein. Nicht nur gegenüber dem Antisemitismus, sondern auch gegenüber der Ausländerfeindlichkeit.

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… und der Deutschfeindlichkeit!!!

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Als Kind habe ich den 09. 11. 38 in Berlin erlebt, wie am Rosenthaler Platz sämtliche Scheiben des Kaufhauses „Feder“ zerschlagen wurden, später erlebte ich am hellen Sommertag, als an der Schönhauser Allee in Berlin Juden auf Lastwagen geladen wurden. Nie werde ich das vergessen! Diese Ausstellung erinnert mich an die Grausamkeiten, als seien sie erst gestern geschehen.

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Wie ist es möglich, dass nach alledem heute wieder Nazis unter Polizeischutz in Deutschland marschieren dürfen?

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Wir sollten nicht aufhören, uns zu schämen!