Schachar erwünscht

■ Bezirksamt Altona sichert Unterstützung und Gespräch am Runden Tisch zu

Es ging nicht mehr ums Kleingezerre, sondern ums Prinzip, und darin waren sich alle Mitglieder des Altonaer Kulturausschusses einig: Im Stadtteil halten will man das jüdische Theater Schachar, das derzeit wegen mangelnder Auftrittsmöglichkeiten mit der Leitung von Haus Drei – der derzeitigen Spielstätte – im Dissenz liegt. Denn Altona habe bis 1938 eine lebendige jüdische Gemeinde gehabt; der regionale Bezug sei also gegeben, sagt Brigitte Meyer (SPD), die Vorsitzende des Altonaer Kulturausschusses, der sich dem Problem jüngst widmete. Zudem sei das Schachar das einzige jüdische Theater im norddeutschen Raum und daher keine reine Bezirksangelegenheit, sodass in puncto Finanzen auch die Kulturbehörde in der Pflicht sei.

Doch zunächst soll – in einem Gespräch im März am Runden Tisch – geklärt werden, ob eine weitere Zusammenarbeit mit Haus Drei möglich ist. Schachar-Leiter Daniel Haw könnte sich hierunter eine „dauerhafte Anmietung des großen Saals im Haus Drei“ vorstellen. Dies würde, so Haw, tägliche Veranstaltungen samt Kursen möglich machen – und somit ein weitaus wirtschaftlicheres Arbeiten als bisher.

Sollte kein Konsens erzielt werden, ist der Bezirk Altona durchaus bereit, bei der Suche nach neuen Räumen im Stadtteil zu helfen. Denkbar wäre, so Brigitte Meyer, die Unterbringung des Schachar in anderen Altonaer Stadtteilkulturzentren. Denn eins sei sicher: „Verlieren wollen wir das Schachar auf keinen Fall.“ Das ist auch der Punkt, der Daniel Haw am meisten freut – „dass die Existenzberechtigung des Schachar vom Bezirk Altona nicht in Frage gestellt wird. Das ist eine Basis. Damit kann man arbeiten.“ Petra Schellen