Dreistimmig

Am Sonnabend kommt es in der Tanzhalle St. Pauli zu einer Veranstaltung der etwas anderen Art. Das Resident-DJ-Team des dortigen „Love is in the air“-Clubs von Ralf 10/100 und Stanley Ipkiss begrüßt sage und schreibe 27 Personen auf der Bühne, wo es dann schön kuschelig und eng zugehen wird: den Popchor Berlin. Und obwohl der Name an sich irgendwie christlich und unglamourös, nach Schule und „Mundorgel“ klingt, steht dieser „Chor“ doch für etwas ganz anderes.

Unter der Leitung von Almut Klotz (of Lassie Singers-Fame) haben sich nämlich LiebhaberInnen von Feierlichkeit und Theatralik zusammengetan, um ihre Lieblingslieder – u.a. von Madonna, Ladytron, Missy Elliott, The Smiths, Devo, David Bowie oder Die Sterne – mal ganz anders zu interpretieren: dreistimmig gesungen. Das wirkt nicht nur stimmlich fulminant, auch an musikalischer Begleitung ist einiges los: Vermooste Vløten, Schneider TM, Reverend Ch. D., Herman Herrmann, Kissogram und andere haben die Chorfassungen unterfüttert.

Popchor Berlin schaffen somit neue Interpretationen von Lieblingsliedern, die auf jeden Fall mit einer guten Portion Ironie zu betrachten sind, ihren Originalen aber immer auch Respekt zollen wollen. Oder wie sie selbst sagen: „Schluss mit dem Purismus – music makes the people come together.“ Barbara Schulz

mit Jens Friebe („one man tragedy core“): Sonnabend, 22 Uhr, Tanzhalle