Sieg für Aids-Aktivisten

Südafrikas Regierung unterliegt vor Verfassungsgericht im Streit um Aids-Medikamente für schwangere Mütter

JOHANNESBURG ap/dpa ■ Südafrikas Regierung muss für alle schwangeren HIV-Infizierten das Anti-Aids-Medikament Nevirapin zur Verfügung stellen, um die Übertragung der Krankheit auf das ungeborene Kind zu verhindern. Das entschied das Verfassungsgericht des Landes gestern. Die Richter urteilten damit zu Gunsten einer Gruppe von Kinderärzten und Aids-Aktivisten. Die Weigerung der Regierung, ihr bisheriges Nevirapin-Pilotprogramm auszudehnen, verletze das Grundrecht auf Gesundheitsfürsorge, erklärte das Gericht. Mit ihrem Spruch verwarfen die Verfassungsrichter einen Einwand der Regierung gegen ein gleich lautendes Urteil eines untergeordneten Gerichts.

„Das ist ein Urteil, das Leben rettet“, sagte Geoff Budlender, Anwalt der „Treatment Action Campaign“ (TAC). Das Gesundheitsministerium hatte seine Weigerung damit begründet, dass keine ausreichende Infrastruktur zur Verfügung stehe.