exklusiv: Daniel Richter und Raymond Pettibon
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Die Künstler Daniel Richter und Raymond Pettibon haben diese Sonderausgabe zum „11. September – ein Jahr danach“ exklusiv für die taz gestaltet. Die deutsch-amerikanische Koproduktion kam in Berlin zustande, wo Pettibon seine neue Ausstellung eröffnete.

Zwei Tage haben die „Hobbyverschwörungstheoretiker“, wie sie sich selbst bezeichnen, an ihren Werken für die taz gearbeitet (siehe Foto: links Daniel Richter, rechts Raymond Pettibon). Einer machte die Vorzeichnung, einer die Tusche-Reinzeichnung der gemeinsamen Ideen. Das Gemälde „Kein Gespenst geht um“ von Daniel Richter erschien dem Duo als unschlagbar für die Titelseite dieser Ausgabe. Die Arbeiten für die Seiten 2 bis 14 sowie die Rückseite der Sonderausgabe sind in der ersten Septemberwoche in Berlin entstanden.

Daniel Richter kaufte 1984 die ersten Hefte seines Kollegen Raymond Pettibon. Seit fünf Jahren kennen sie sich persönlich. Am 10. 9. 2001 verließ Daniel Richter New York in Richtung Los Angeles, um dort seine Ausstellung zu eröffnen. Einen Tag später hörte er in Los Angeles vom Anschlag auf das World Trade Center. „Mir war klar, dass die Mullahs alles ruiniert haben“, sagt er rückblickend. Schon am 12. September trafen sich Richter und Pettibon in Los Angeles. Richter beschreibt seinen Kollegen als große Ausnahme: „Er war der Erste und Einzige, der nicht patriotisch durchgeknallt war. Wir beide identifizieren uns nicht mit Nationen, Staaten und Ideologien.“

Raymond Pettibon ist 1957 in Tucson, Arizona geboren. Seine Kunst wird auf der Documenta11 in Kassel ausgestellt. In der Berliner Galerie Contemporary Fine Arts ist bis 28. September „Public Enemy Nr. 1. America’s most wanted John Dillinger“ zu sehen.

Daniel Richter ist 1962 in Eutin geboren, er lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg. Im K21 (Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen) in Düsseldorf werden vom 12. Oktober 2002 bis zum 19. Januar 2003 seine neuen Arbeiten gezeigt. Die Ausstellung und der Katalog heißen „Grünspan“.

FOTO: JAN-HENDRIK WENTRUP