Familienkunde als Schulfach

HAMBURG ap ■ Bundesfamilienministerin Renate Schmidt hat sich für die Einführung eines Schulfachs Familienkunde ausgesprochen. In einem Interview der TV-Zeitschrift Bildwoche sagte die SPD-Politikerin, sie plädiere dafür, dass die Erziehung zu Partnerschaft und Familie auch in Schulen stattfinde. Eine solche frühzeitige Erziehung kann nach Ansicht von Schmidt langfristig auch die Scheidungsrate senken. Von der CSU gab es scharfe Kritik an den Plänen. „Die neue Bundesfamilienministerin plant offensichtlich die staatliche Übernahme der Kindererziehung nach DDR-Vorbild“, kommentierte CSU-Generalsekretär Thomas Goppel die Äußerung Schmidts. Flächendeckende Ganztagskindergärten und -schulen sollten Erziehung verstaatlichen. „Das kennen wir aus kommunistischen Staaten wie der DDR oder der Sowjetunion – auch die verheerenden Auswirkungen“, sagte Goppel. Statt staatlicher Kontrolle von Erziehung müsse die Entscheidungsfreiheit der Eltern gestärkt werden, so der CSU-Generalsekretär. Liebe und Geborgenheit lerne ein Kind nicht in der Schule, sondern zu Hause.