Luft-Aldi landet nicht in Bremen

Ryanair wollte jährlich 150.000 Passagiere vom Weser-Airport aus starten lassen – Flughafen blockte ab

Für 15 Euro nach London? Nicht vom Flughafen Bremen aus. Die Billigflug-Gesellschaft Ryanair verhandelte lange mit dem Weser-Airport über Slots für Starts und Landungen in Bremen – am Ende vergeblich. Das geht aus einer Anfrage der SPD an den Senat hervor. Über mehrere Jahre habe es Verhandlungen des landeseigenen Flughafens mit dem Aldi der Lüfte gegeben. Ryanair hatte offenbar die Vorstellung, jährlich 150.000 Passagiere von Bremen aus starten zu lassen. Derzeit fliegt die Airline zu Spottpreisen von Provinzpisten wie „Frankfurt“-Hahn im Hunsrück oder von Lübeck-Blankensee nach Großbritannien. Mittlerweile befinden sich die Iren mitten im Wettstreit mit anderen Billigfliegern, wie Easy-Jet. Köln /Bonn ist so bereits zum Dumping-Drehkreuz geworden.

Gescheitert ist der Plan in Bremen letztlich an den Flughafenentgelten. In der Antwort des Senats heißt es, Ryanair sei nicht bereit gewesen, „kostendeckend“ Gebühren zu zahlen. Eine Subventionierung hätte zur Folge gehabt, dass andere Airlines ähnlich günstige Gebühren gefordert hätten. Die lärmgeplagten AnwohnerInnen, noch vor wenigen Tagen von den Plänen des Wirtschaftsressorts zum Flughafenausbau geschockt, wird es freuen: Ryanair kann unter anderem deshalb Billigpreise anbieten, weil die Gesellschaft alte Flugzeuge mit extreme hohen Lärmemissionen einsetzt. Auf dem Hamburger Flughafen sind sie deswegen auch schon abgeblitzt: Dort bemessen sich die Gebühren nach der Lautstärke.

Auch mit Alternativen im Nordwesten sieht es offenbar schwierig aus: Der Plan der Billigflieger, vom Kleinflughafen Nordholz aus zu starten, ist inzwischen offenbar ebenfalls aufgegeben worden.

ksc