Eine Spar-Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit
: Senats-Prädikat: Überflüssig

Frauen und Mädchen:

– Die fünf autonomen Frauenhäuser müssen mit 7,44 Prozent weniger Geld auskommen. Das diakonische Frauenhaus muss eine halbe Stelle abgeben.

– Der Missbrauchs-Beratungsstelle Allerleirauh wurden bislang 14 Prozent des Etats gekürzt, alle Honorarkräfte mussten entlassen werden. Folgen: keine Gruppenangebote mehr, nur noch eingeschränkte Präventionsarbeit an Schulen und mit Jungen. Auch die anderen Beratungsstellen (Zündfunke, Zornrot, Kinderschutzzentrum) haben etwa 10 Prozent weniger.

– Das FrauenMusikZentrum soll ab 2003 überhaupt keine Förderung mehr bekommen.

– Die Mädchen-Oase im Schanzenviertel musste schließen.

– Die psychosozialen Frauenberatungsstellen verlieren 50 Prozent der Gelder.

– Bei den Dollen Deerns werden 44,9 Prozent gekürzt. Schließung der Informationsstelle feministische Mädchenarbeit, Entlassung einer Mitarbeiterin.

– Das Frauenbildungszentrum Denk(t)räume verbucht minus 40 Prozent. Das Veranstaltungsprogramm wird eingestellt.

– Dem Mädchenprojekt Kajal fehlen acht Prozent.

Kinder und Jugendliche:

– Dem Projekt KIDS, das sich um Straßenkinder rund um den Hauptbahnhof kümmert, wurden zehn Prozent gestrichen. Zwei der zwölf Personalstellen fallen weg.

– Auf Bezirksebene wurde ebenfalls heftig gekürzt: Mitte hat allein in St. Pauli sieben Stellen in der Jugendsozialarbeit gestrichen, das Café Online soll zumachen. Auch das Stadtteilprojekt Sonnenland verlor eine Stelle.

– Das Jugendamt Altona hat die Bewilligung von Erziehungsberatung bei der Diakonie fast eingestellt: Wurden 2001 noch Beratungen für knapp 56.000 Mark „gebucht“, waren es 2002 nur noch 3.450 Euro. Die letzte Verfügung einer Hilfe zur Erziehung wurde im Mai 2002 ausgestellt. Ähnliches gilt für Eimsbüttel: Dort wurde 2001 für 34.000 Mark beraten, in diesem Jahr nur noch für 4.900 Euro.

– Die Erziehungsberatung in Mitte soll geschlossen werden.

– Die Bezirke sparen auch an Spielplätzen und Grünanlagen: 200.000 Euro gab es in diesem Jahr schon weniger, weitere 400.000 sollen im kommenden Jahr wegfallen. Der Bezirk Eimsbüttel hat bereits verkündet, dass von 16 Spielplätzen die Spielgeräte abgebaut werden, weil die Wartung zu teuer ist.

– Das studentische Jugendprogramm, bei dem 57 Studierende in Projekten in Stadtteilen wie Steilshoop, Billstedt und Neu Allermöhe arbeiteten, wird eingestellt: 128.000 Euro gespart.

Schwule & Lesben:

– Das Magnus-Hirschfeld-Centrum verliert 25 Prozent bei den Sachmitteln.

– Dem JungLesbenZentrum fehlen 50 Prozent der Mittel: Zusammenlegung der Räume mit dem Trägerverein Intervention, Entlassung einer Mitarbeiterin, die anderen arbeiten mit reduzierten Stunden, weniger Beratungszeiten. Noch ist unklar, ob es 2003 überhaupt Geld gibt.

AIDS-Prävention:

– Kürzung der AIDS-Projekte um 70.000 Euro, 50.000 davon von der AIDS-Hilfe. Diese muss ihre Betreuung Infizierter erheblich einschränken. Die anderen Projekte stellen ihre Öffentlichkeitsarbeit weitgehend ein.

Migranten:

– Bei den Interkulturellen Frauenbegegnungsstätten fallen 71.000 Euro weg, das sind 26 Prozent der Zuwendungen.

– Auch die deutsch-ausländischen Begegnungsstätten von verikom verloren 25 Prozent ihres Etats: Die Begegnungsstätte in Billstedt wurde geschlossen.

Drogenhilfe:

– Das Café Sperrgebiet verliert eine viertel Stelle für Straßensozialarbeit.

– Das Café Drei in Eimsbüttel wird geschlossen.

– Das DroBill ist bereits zu.

– IGLU, ein Projekt, das substituierten Eltern und deren Kindern hilft, verliert 14.600 Euro.

– Und: 2003 soll die Drogenhilfe um weitere 800.000 Euro gekürzt werden.

Bildung und Beschäftigung:

– ZEBRA musste schon 30 Stellen streichen und 2003 zusätzliche 1,5 Millionen Euro abgeben.

– Die Berufliche Autonomie für Frauen (BAFF) verliert 25 Prozent: Acht ABM-Stellen weg.

– Die Abschaffung des Programms „Tariflohn statt Sozialhilfe“ bei der Hamburger Arbeit spart mindestens fünf Millionen Euro. Die Sozialhilfeempfänger müssen für einen Euro pro Stunde arbeiten. Wer nicht mitmacht, bekommt Abzüge.

– Der Jugendberufshilfe drohen Kürzungen von 50 Prozent. Die Jugendwerkstatt Rosenallee des Diakonischen Werks sowie die autonomen Jugendwerkstätten dürfen keine neuen Azubis einstellen. Dadurch fällt ab Februar auch die anteilige Finanzierung der Anleiter und Infrastruktur weg. Außerdem wird die Zuwendung um fünf Prozent gekürzt.

– Das ABM-Projekt Stadtteilcafé Steilshoop soll zum 1. März dichtgemacht werden.

– Weil die Behörde für Wirtschaft und Arbeit bei Beschäftigungsträgern auf Fallkostenpauschalen umstellt, drohen zusätzliche Kürzungen in noch nicht absehbarem Ausmaß.

Sozialhilfe:

– Herabsetzung der Fallzahlen um über 1000. Und: Pro Empfänger werden 140 Euro weniger veranschlagt.

Umweltschutz:

– Hygiene-Institut: Durch die Zusammenlegung von Umwelt- und Gesundheitsbehörde bekommt das Hygiene-Institut das Fachamt für Umweltuntersuchungen und muss künftig Boden-, Wasser- und Luftproben untersuchen. Die Fusion soll sparen helfen, 700.000 Euro muss das Institut erwirtschaften. hej/san