Paris will Klonen hart bestrafen

Frankreichs Gesundheitsminister Mattéi fordert 20 Jahre Haft und keine Verjährung

PARIS afp ■ In Frankreich soll reproduktives Klonen von Menschen künftig als „Verbrechen gegen die Menschenwürde“ geächtet und schwer bestraft werden. Dies sehe eine Gesetzesvorlage der Pariser Regierung vor, die noch diesen Monat in das französische Parlament eingebracht werden solle, sagte Gesundheitsminister Jean-François Mattéi in der gestrigen Ausgabe der Tageszeitung Le Parisien. Auf reproduktives Klonen von Menschen sollen demnach in Frankreich 20 Jahre Haft stehen. Er werde vorschlagen, dieses Verbrechen niemals verjähren zu lassen, sagte Mattéi weiter. Seiner Ansicht nach sollten in Frankreich auch jene Klon-Verbrechen strafbar sein, die außerhalb des Landes begangen werden.

Die aus Frankreich stammende Chefin des mit der Raelianer-Sekte verbundenen Unternehmens Clonaid, Brigitte Boisselier, hatte zuletzt Geburten von Klonbabys bekannt gegeben, ohne dafür Beweise zu präsentieren. Mattéi hatte sich dazu öffentlich bislang nicht geäußert.

Die Bundesregierung will im Mai mit einer internationalen Konferenz in Berlin ebenfalls ein Verbot des Klonens von Menschen vorantreiben. Als Ziel nannte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) in der Berliner Zeitung, die Verhandlungen über ein international gültiges Verbot des Klonens von Menschen zu beschleunigen und auf eine wissenschaftlich gesicherte Grundlage zu stellen. CDU und CSU wollen im Bundestag Beschlüsse für ein komplettes Klonverbot durchsetzen, so der Gentechnik-Beauftragte der Fraktion, Helmut Heiderich.