der schauspieler horst buchholz ist tot

Zuletzt gab Horst Buchholz den mad scientist: den Professor Svedenborg in „Detective Lovelorn und die Rache des Pharao“, einem B-Film, in dem ein ägyptischer Wiedergänger sein Unwesen treibt. Filme und Rollen wie diese markierten die eine Seite seiner Laufbahn: Da war er mal der Nazi und mal der Liebhaber mit den silbernen Schläfen. Die andere Seite leuchtete umso heller: Zuallererst 1956, als der damals 23 Jahre alte Horst Buchholz an Karin Baals Seite in Georg Tresslers „Die Halbstarken“ auftrat, als Rebell ohne Grund. Das war ein Affront wider das Onkelkino der selbstgenügsamen 50er. In den folgenden Jahren war Buchholz der Hochstapler Felix Krull, er drehte an der Seite Barbara Freys und wieder mit Tressel „Endstation Liebe“ (unser Foto) und spielte im Melodram „Robinson darf nicht sterben“ neben Romy Schneider. 1960 wechselte er nach Hollywood. In John Sturges’ Kurosawa-Adaption „Die glorreichen Sieben“ ritt er als Heißsporn Chico durch mexikanische Dörfer. Neben ihm: Yul Brynner, Steve McQueen, James Coburn, Robert Vaughn, Eli Wallach und Charles Bronson. Billy Wilder brachte ihn zurück nach Berlin, für die unvergessliche Komödie „Eins, Zwei, Drei“ (1961). Buchholz war Otto Piffl, ein junger, strammer Kommunist, der sich in die Tochter des Coca-Cola-Bosses verguckte und in Unterwäsche und Strumpfhalter seiner Konvertierung zum Kapitalismus entgegenhüpfte. In der Zeit des Mauerbaus wollte darüber niemand lachen, auch wenn der junge Piffl zu Buchholz’ schönsten Rollen zählt. – Am Montag ist Horst Buchholz in der Berliner Charité im Alter von 69 Jahren gestorben. CN