der irakkrieg – nachrichtenüberblick
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Die Lage: Laut US-Streitkräfte sollen die britischen und US-Truppen gestern bis in die Nähe der Stadt Karbala vorgerückt sein. Damit befänden sie sich nur 100 Kilometer südlich von Bagdad. Dennoch muss das US-Militär zugeben, dass der Widerstand von Iraks Truppen stärker ist als erwartet. Dazu passen Berichte über anhaltende Kämpfe in der Stadt Umm Qasr. Angeblich hatten die Alliierten sie vor zwei Tagen vollständig eingenommen.

Türkische Armee: Lange gab es Verwirrung darüber, ob sie in den Nordirak vorgedrungen sei, jetzt herrscht Klarheit: Der Einmarsch kommt bald, mit Billigung der Vereinigten Staaten. SEITE 5

Tote: Am Sonntagmorgen meldete der Irak, dass bei den Bombardierungen und Kämpfen der letzten 24 Stunden insgesamt 77 Zivilisten getötet und 503 verletzt worden seien. Gestern gab es erstmals Bilder fünf getöteter US-Soldaten. Laut TV-Sender al-Dschasira sollen sie bei Kämpfen im Südirak gefallen sein. Iraks Fernsehen führte vier Kriegsgefangene vor, bei denen es sich um US-Soldaten handeln soll.

Demos: Der Unmut der Bevölkerung in den arabischen Staaten über den Krieg zeigt sich nun auf der Straße. In der Hauptstadt des Jemen, Sanaa, gab es bei Gewalt zwischen Antikriegsdemonstranten und der Polizei drei Tote. Auch in Jordanien, Ägypten, Bahrain, Libanon und Tunesien protestieren tausende gegen den Feldzug, obwohl die Demos verboten worden waren. SEITE 6

Die Medien: ARD-Reporter Peter Puhlmann im Hauptquartier der US-Armee in Doha beklagt, dass Journalisten dort systematisch von Informationen ausgeschlossen würden. Journalistikprofessor Siegfried Weischenberg warf ARD und ZDF vor, die Zuschauer mit Kriegsberichterstattung zu ermüden. Sie besetzten „zu viele Sendeplätze, für die sie dann zu wenig Informationen haben“.