Öko-Inspektoren für den Irak

BERLIN taz ■ Die Vereinten Nationen wollen die durch den Irakkrieg verursachten ökologischen Schäden schnellstmöglich erfassen und in Zukunft ökologische Belange zu einem Teil ihrer humanitären Hilfe machen. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) plant, sobald die militärische Lage das zulässt, eine Gruppe von Wissenschaftlern in den Irak zu schicken, um die Bedrohung für die Menschen im Irak zu bewerten. Das sagte der Chef der Nach-Konflikt-Bewertungseinheit (PCAU) der Unep, Pekka Haavisto, der taz.

„Alle sind besorgt wegen der Gefahr einer weiteren Ölpest, doch momentan gibt es keine akuten Gefahrensignale“, sagte Haavisto. Zum Informationsaustausch hatte die Unep vergangenen Freitag VertreterInnen von 15 Organisationen nach Genf eingeladen. Mitarbeiter von Unep, dem Flüchtlingshilfwerk UNHCR, dem Welternährungsprogramm und der UN-Agrarbehörde FAO diskutierten mit Vetretern von Umweltschutzverbänden wie WWF und Greenpeace.

Eine erste Studie der Unep zu den ökologischen Folgen des Kriegs soll Ende April vorliegen. Die Daten dafür sollen vor allem Satellitenaufnahmen liefern, so Haavisto. Vorrangig sie die Wiederherstellung und Rettung des Sumpflands bei Basra, eines biologisch extrem wertvollen Gebiets. Das Gebiet werde ohne Hilfe in fünf Jahren verschwunden sein, schätzt die Unep. Die irakische Armee hatte nach dem Golfkrieg 1991 die dort lebenden Schiiten getötet oder vertrieben und das Gebiet größtenteils trockengelegt. BPO