Der Golf ist Aufmarschgebiet

Von den Golfstaaten – Saudi-Arabaien, Kuwait, Katar, Vereinigte Arabische Emirate, Oman und Bahrain – geht der Krieg gegen den Irak aus, obwohl sie offiziell nicht Teil der „Koalition der Willigen“ sind.

Dies hat einen guten Grund: Die US-amerikanische Truppenpräsenz ist in der Bevölkerung nicht populär. Ausnahme ist Kuwait, das 1990 vom Irak überfallen wurde. Doch selbst dort kommt es immer wieder zu Anschlägen auf die dort stationierten US-Soldaten.

Kuwait war das eigentliche Aufmarschgebiet der USA. Deren Truppen saßen in einer für die Öffentlichkeit unzugänglichen so genannten Operationszone, die ein Viertel des kleinen Wüstenstaates ausmacht. In Katar befindet sich neben riesigen Nachschublagern das Hauptquartier von US-General Tommy Franks. Um Konflikte zu vermeiden, bleiben die Soldaten lieber im Camp.

In Bahrain, unter anderem Hauptquartier der 5. US-Flotte, kam es vor Kriegsbeginn sogar zu einer Protestdemonstration, an der 20.000 Menschen teilnahmen – ein für die Golfstaaten eher ungewöhnliches Ereignis.

In Saudi-Arabien dürfen die dort stationierten bis zu 10.000 US-Soldaten nicht aktiv in den Kampf eingreifen. Die Bevölkerung fühlt sich solidarisch mit dem irakischen Volk, nicht jedoch mit dem Regime Saddam Husseins, das im zweiten Golfkrieg auch Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert hat. Vor allem junge Saudis sind frustriert über die Macht der USA, sich in alles einzumischen, selbst in ihren Lebensstil. Allerdings sind die Beziehungen zu der ungeliebten Supermacht nach wie vor eng.  B.S.