Die Pazifikinseln sind assoziiert

Die meisten US-Amerikaner wissen wahrscheinlich nicht, wo sie auf der Landkarte Mikronesien, Palau, Tonga, die Salomonen und die Marshallinseln suchen sollten. Dennoch versucht die Regierung in Washington als diplomatischen Erfolg zu verkaufen, dass diese Pazifikstaaten den Krieg gegen den Irak unterstützen.

Dabei haben Mikronesien (135.000 Einwohner), Palau (19.400) und die Marshallinseln (77.000) gar keine andere Wahl. Bis 1986 standen sie unter US-Verwaltung im Auftrag der Vereinten Nationen, seitdem sind sie mit den USA assoziiert. Ihre Währung ist der US-Dollar, ihre Haupteinkommensquelle der US-Steuerzahler, ihre Sicherheit das US-Militär.

Die Länder haben kein eigenes Militär, dafür dürfen die USA dort Stützpunkte betreiben. So spielten die Marshallinseln eine wichtige Rolle bei den Tests für die Nationale Raketenabwehr der USA (NMD) im Dezember 2001.

Die Salomonen mit knapp 500.000 Einwohnern waren bis 1978 britische Kolonie. Premierminister Allan Kemakaza äußerte sich mehrfach verwundert darüber, dass sein Land in der „Koalition der Willigen“ aufgeführt wird, obwohl seine Regierung die UNO und nicht die USA im Konflikt mit dem Irak unterstützt hat.

Doch Washingtons Weigerung, sein Land aus der Liste zu streichen, hat Wirkung gezeigt. Am vergangenen Samstag verkündete Kemakaza plötzlich, seine Regierung unterstütze jetzt die USA und ihre Verbündeten, „Saddam Hussein von allen Massenvernichtungswaffen abzurüsten“. Den gleichen Schwenk vollzog plötzlich auch der König von Tonga (106.000 Einwohner).

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