Massive israelische Militäroperation in Gaza

Trotz Veröffentlichung des Friedensplans reißt die Gewalt nicht ab. 14 Palästinenser und drei Israelis getötet

GAZA/RAMALLAH dpa/afp ■ Israelische Soldaten haben am Donnerstag bei massiven Operationen im Gaza-Streifen und im Westjordanland mindestens 12 Palästinenser getötet. Unter den Getöteten waren auch ein zweijähriges und ein vier Jahre altes Kind. In einem Dorf bei Hebron erschossen Soldaten am Morgen zwei weitere Palästinenser.

Die Truppen umstellten im Ortsteil Schedschahia östlich von Gaza einen Wohnblock, in dem zahlreiche Familien lebten. Nach Armeeangaben galt die Operation der Suche nach einem Führer der Al-Kassem-Brigaden, die sich zusammen mit den „Al-Aksa-Märtyrern“ zu dem Selbstmordanschlag vor einem Café in Tel Aviv in der Nacht zum Mittwoch bekannt hatten. Dabei hatte der Attentäter drei Menschen mit in den Tod gerissen. Zwischen Bewohnern und Soldaten kam es zu stundenlangen Gefechten, die bis zum Spätmittag anhielten. Dabei wurden 65 Menschen zum Teil schwer verletzt. Bei einem weiteren Vorstoß zerstörten Soldaten am Morgen in der Stadt Rafah wieder mehrere Häuser. Die Operation folgte nur Stunden auf die Veröffentlichung des Friedensplans des „Nahost-Quartetts“, das den Regierungen Israels und der Palästinenser am Nachmittag übergeben wurde. Darin werden beide Seiten aufgefordert, zunächst die Gewalt gegen die jeweils andere Seite einzustellen.

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