Offensive im Gaza-Streifen

Israelische Soldaten erschießen palästinensische Polizisten. Häuser in Flüchtlingslager zerstört

JERUSALEM/GAZA ap ■ Israelische Militäraktionen mit drei Toten und Dutzenden Verletzten haben die Vorbereitungen für das Spitzentreffen von Regierungschef Ariel Scharon mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Machmud Abbas überschattet. Israelische Truppen erschossen gestern im Gaza-Streifen drei palästinensische Polizisten und verletzten zwei weitere. Bei einer Offensive in Chan Junis wurden offenbar 30 Palästinenser verletzt. Scharon und Abbas sollen nach palästinensischen Angaben am Samstag in Jerusalem zusammenkommen.

Die tödlichen Schüsse auf die palästinensischen Polizisten fielen nahe der jüdischen Siedlung Netzarim. Nach Darstellung von Palästinensern eröffneten die Soldaten das Feuer ohne erkennbaren Grund. Die israelische Armee erklärte, sie hätte auf Bewaffnete geschossen, die sich der Siedlung genähert hätten.

Am späten Dienstagabend rückten israelische Truppen mit Panzern und aus der Luft auf das Flüchtlingslager Chan Junis im südlichen Gaza-Streifen vor. Ein Krankenhaussprecher erklärte, 30 Menschen seien bei einem Raketenbeschuss aus einem Hubschrauber verletzt worden. Planierraupen rissen in dem Flüchtlingslager fünf Häuser nieder und beschädigten vier weitere.

Aus israelischen Militärkreisen hieß es, Ziel der Aktion sei gewesen, den Abschuss von Raketen und Mörsergranaten zu unterbinden. Am Dienstag waren bei palästinensischen Mörserangriffen auf einen Stützpunkt in Gaza zehn israelische Soldaten verletzt worden, drei weitere bei einem Raketenangriff.