Abbas hofft auf Waffenruhe

Vor Treffen von Abbas mit Scharon deutet Hamas Bereitschaft zu Ende der Gewalt an

TEL AVIV/GAZA dpa/ap ■ Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas erwartet, dass die radikal-islamische Hamas bereits nächste Woche eine vollständige Waffenruhe ausruft. Er hoffe, beim Dreiergipfel am 4. Juni mit Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon und US-Präsident George Bush bereits ein Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas vorlegen zu können, sagte Abbas der israelischen Jediot Achronot. Ein Ende der Gewalt ist Bedingung für den Nahost-Friedensplan zur Schaffung eines Palästinenserstaates.

Kurz vor dem gestrigen Treffen Scharons mit Abbas deutete auch ein Hamas-Sprecher an, seine Gruppe sei grundsätzlich zur Einstellung aller Angriffe auf Israelis bereit. Dies könne auch Israelis in den besetzten Gebieten einschließen, sagte Hamas-Sprecher Mahmud Sahar im israelischen Radio. Seine Organisation werde sich nächste Woche mit Abbas treffen.

Ungeachtet der Friedenssignale drangen israelische Truppen gestern Morgen in mehrere palästinensische Städte ein. In Dschenin und Chan Junis wurden zwei Mitglieder der Hamas und des Dschihad von Soldaten erschossen und dutzende Palästinenser festgenommen.

In Irak durchsuchten US-Soldaten die Vertretung der palästinensischen Autonomiebehörde. Die US-Armee sprach von acht Festnahmen, die Palästinenser dagegen von elf. Sie warfen den Soldaten vor, sie hätten das Gebäude geplündert und die Einrichtung beschädigt. US-Oberbefehlshaber McKiernan begründete den Einsatz damit, dass in der Nähe der Botschaft ein Soldat getötet worden sei.