„Jetzt“ wird die Jugend „Neon“

BERLIN taz ■ Jetzt kommt Neon. Das neue junge Magazin des Stern, das verdächtig an die untergegangene Jugendbeilage der Süddeutschen erinnert – auch die Macher kommen von Jetzt – , soll am 23. Juni zum ersten Mal erscheinen. Ob es eine Fortsetzung gibt, entscheidet der Markt: Sollte sich Neon mit einer Startauflage von stolzen 150.000 Exemplare zum Preis von nicht ganz so schlappen 2,50 Euro zufrieden stellend verkaufen, ist künftig monatliches Erscheinen möglich. Die begleitende Website www.neon-magazin.de ist seit gestern schon zur Besichtigung freigegeben. Und siehe da: Neon will aus dem Zeitschriften-Brei am Kiosk herausstechen. Das Magazin macht auf Unisex und definiert seine Zielgruppe so männlich wie weiblich – und in der Lieblinges-Werbezielgruppe zwischen 20 und 30. „Neon richtet sich an junge Menschen, die gewisse Dinge in ihrem Leben schon hinter sich haben (die Schule), andere aber niemals hinter sich haben wollen (das Gefühl, jung zu sein)“, verrät die Website. Passend dazu wird es Kolumnen der üblichen Daueradoleszenten geben. Viva-Moderatorin Charlotte Roche schreibt zum Beispiel übers Shoppen. Und im Internet kann der Leser vorab testen, ob er zu dem Magazin passt. Wer „Big Brother“ oder „Superstars“ mag, darf gleich weitersurfen, Neon will kein Mainstream sein. „Bist du ein Neon-Typ?“ fragt die Website in dezentem Rosa. Oder anders gefragt: Bist du seit dem Verschwinden des Jetzt-Magazins immer noch nicht erwachsen geworden? SH