die letzten achtzehn

Wer gestern Mittag an der FDP-Bundeszentrale in der Reinhardstraße vorbeikam, konnte meinen, die Partei huldige wider Erwarten ihrem toten Exmitglied Jürgen Möllemann: vor dem Haus drei Plakate mit seinem Gesicht, dazu Teelichter und Blumengesteck. Auf einem Podest ein Kondolenzbuch mit rund 30 Unterschriften. Eine Mahnwache sollte es sein. Aber nicht die Partei rief dazu auf, sondern einzelne FDPler und Nichtmitglieder.Einer der führenden Köpfe dabei: Ronald Gläser, noch 2002 FDP-Ortschef in Tempelhof, Autor bei der Rechtspostille Junge Freiheit und beim Ostpreußenblatt. Die Aktion solle die FDP-Spitze an ihr „niederträchtiges Verhalten“ erinnern, sagt er. „Schweres Unrecht“ habe die Partei Möllemann zugefügt. Als nationalliberal eingeordnete FDP-Landesparlamentarier weisen eine Verbindung zu der Aktion zurück.Parteiintern ist die Resonanz eher mau: Zehn aktuelle und ehemalige Berliner FDPler zählt Gläser, aufgebessert nur durch eine noch von Möllemann eingeladene Besuchergruppe aus NRW. Medial hingegen ein Erfolg, weil Kameras und Mikros das Grüppchen umringen. STA/FOTO: BERND HARTUNG