die anderen über eu-referenden, den iran und wasser
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Zum Referendum in Tschechien zur EU-Erweiterung heißt es in der Pariser Tageszeitung Le Monde: Das eindeutige „Ja“ der Tschechen beim Referendum am Wochenende zeigt mehr Begeisterung für Europa als man dort erwartet hätte, und sogar mehr als in Polen und der Slowakei. Innerhalb weniger Wochen haben nun mehr als 70 Millionen Europäer aus dem ehemaligen sowjetischen Einflussbereich ihrer Zugehörigkeit zur Europäischen Union zugestimmt. Im September müssen sich noch die Esten und Letten entscheiden. Dann werden einige der Verbrechen des 20. Jahrhunderts geheilt sein.

Über ein Referendum zur EU-Verfassung schreibt der niederländische konservative Telegraaf: Ein Referendum ist nur ein Scheinargument. Es gibt den Bürgern in Wirklichkeit gar keine Wahlmöglichkeit. Wenn sie die neue Regelung ablehnen, gibt es neue Verhandlungen mit dem mehr oder weniger gleichen Resultat. Auch das muss den Bürgern dann vorgelegt werden. Wird auch das abgelehnt, würde dies den Austritt aus der EU bedeuten, weshalb die frustrierten Wähler schließlich Ja sagen müssen. Der Preis der Ablehnung ist viel zu hoch.

Zum Atomstreit mit dem Iran schreibt die in Lyon erscheinende Tageszeitung Le Progrès: Uff – endlich hat man Massenvernichtungswaffen gefunden. Tatsächlich waren sie nicht in Irak, sondern in Iran. Die Geheimdienste des Pentagons habe sich nur um einen einzigen Buchstaben geirrt. In diesem Fall ist selbst Europa mit den USA einig, dass die Gefahr, die von dem Regime der Ajatollahs ausgeht, angeprangert werden muss. Wir kennen uns da aus – angesichts der Tatsache, dass der Gründer dieses Regimes sich in aller Ruhe bei uns darauf vorbereiten konnte, die Macht zu übernehmen. Und die Amerikaner, zusammen mit ihren britischen Freunden, sind auch nicht ganz unschuldig, indem sie das tyrannische Regime des vom Volk verabscheuten Schahs unterstützt haben. Kurzum, es bleibt nichts anderes übrig, als den Krieg gegen Iran zu führen, der versehentlich gegen den Irak geführt wurde. In der Zwischenzeit werden sich die Ajatollahs in Bagdad festsetzen.

Zum Kampf um Wasser bemerkt die Tageszeitung Sud-Ouest aus Bordeaux: Das Wasser ist zu einem der größten Streitpunkte geworden – weil es so ungerecht verteilt ist. Laut den Vereinten Nationen ist es die Ursache für derzeit 300 territoriale Konflikte. Wasser ist zu einem wertvollen Gut wie Öl geworden, weshalb seine Verteilung ein universelles und politisches Anliegen sein sollte.