Zusammen leben

Der Verein „Wohnen Innovativ Realisieren“ wurde 1999 gegründet. Schon 1997 kamen über achtzig Interessenten zu dem Seminar „Miteinander wohnen – Miteinander leben“. Die Projektentwicklung hatte eine hohe Fluktuation. Manche Mietwohnungen (Genossenschaft oder Investor) ließen sich nicht verwirklichen. Viele Interessenten stiegen aus, da man die Entwicklungsdauer nicht absehen konnte, oder weil ihnen der Arbeitsaufwand zu viel wurde. Andere fanden, dass die Innenstadtlage nicht grün genug sei, oder dass das Wohnungseigentum zu teuer war.

Initiatorin von WIR ist Birgit Pohlmann-Rohr. Ihre Schwerpunkte sind Stadtplanung, Architektur und Moderation sowie ein eigenes Büro für die Projektentwicklung von alternativem Wohnen. Viele der Projektgruppen scheiterten, weil sie anfangs instabil waren, aber trotzdem Entscheidungen treffen mussten. Birgit Pohlmann-Rohr wurde deshalb von der Gruppe mit der Projektentwicklung beauftragt.

Management: Birgit Pohlmann-Rohr koordinierte und moderierte die inhaltliche Arbeit. Sie beschaffte Informationen für zeitgerechte Entscheidungen, sie kümmert sich um das Einbeziehen von Fachleuten, die Abstimmung mit Architekten und Fachingenieuren und Ähnliches. Ihre Tätigkeit wurde im Rahmen des Förderprogramms „Neue Wohnformen für ältere Menschen“ 1999 und 2001 zeitweise vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert.

Standort: In Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund wurde ein neues Baugebiet auf einer Zechenbrache am Innenstadtrand ausgewählt, Größe 3.200 Quadratmeter. Der Bebauungsplan wurde für die Gruppe geändert. Die Suche nach einem Sanierungs- und Erschließungsträger dauerte ein Jahr. Dieses Problem war der eigentliche Faktor für die lange Entwicklungszeit. Der Bezugstermin ist auf den April 2004 angesetzt.

Wettbewerbspreise: WIR hat den ersten Preis bei „Wohnort Innenstadt“ und damit zehntausend Euro gewonnen. Auslober war Capital/Dresdner Bauspar AG; außerdem wurde es ausgezeichnet mit dem Fachpreis für soziale Initiativen bei „Sternstadt“ (2001/2.500 Euro). Hier war Stern/Schwäbisch Hall Bausparkasse der Auslober. WIR ist auch im Fernsehen: Der WDR wird ab Oktober in mehreren Folgen über das Projekt berichten (WDR 3/Service-Zeit Familie.)

WIR-2: Aufgrund der großen Nachfrage plant der Verein ein zweites Wohnprojekt in unmittelbarer Nachbarschaft. Bundesweit steigt vor allem bei Senioren das Interesse an Alternativen zu betreutem Wohnen und Altersheim. Schätzungen zufolge soll es rund tausend generationsübergreifende Wohnprojekte beziehungsweise Seniorenwohngruppen geben.

Laut einer Umfrage sind zehn Prozent der Deutschen mit ihrer Wohnsituation unzufrieden. Knapp fünf Prozent von ihnen würden gerne sofort umziehen. Am liebsten in eine aktive Nachbarschaft. FGWA e .V. – das Forum für gemeinschaftliches Wohnen im Alter, berät unter der Telefonnummer (05 11) 6 04 59 55, www.fgwa.de, außerdem gibt es die WohnBundberatung, Tel.: (02 34) 9 04 40 10, www.wohnbund.de.

Weitere Informationen: Birgit Pohlmann-Rohr, Tel.: (02 31) 5 86 50 80, E-Mail: pohlmann.rohr@cityweb.de. Infos: www.Lbs.de (herunterladbare Broschüre über generationsübergreifendes Wohnen). SIR